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UNiMUT aktuell: MensaWatch: Der scheibchenweise

MensaWatch: Der scheibchenweise (17.02.00)

Gestern, Dienstag, gabs zum erstenmal neben den offensichtlichen Preishöhungen (gedruckt im eat&meet und den Speiseplänen im WWW) wieder eine verdeckte Preiserhöhung. Nur wer sich einen Kassenbon ausdrucken lies (dazu rät MensaWatch dringend) oder geschickt alles im Kopf schnell an der Kasse addierte, wurde auf sie aufmerksam. 20 Pfennig wurden zuviel von der MensaCard abgebucht wenn ein Kompott (Pfirsichwürfel) ausgewählt wurde. Obwohl im Speiseplan und an den Essensausgaben -,60 DM veranschlagt waren, stand in den Kassenanweisungen (ein DIN A4 Blatt mit Tabelle) -,80 DM als Preis für dieses Dessert. MensaWatch vernahm, dass sowohl Studierende in der Triplexmensa als auch in der Feldmensa betroffen waren . Wer beispielsweise an der Kasse 1 mit dem Operator "Studentischer A" (sehr aufschlussreich!) auf den Widerspruch hinwies, wurde an "die Chefin der Ausgabe mit der schwarzen Baseballcap und den blonden Haaren" verwiesen. Dort nachgefragt bekam mensch die Anwort, die Studierenden (sic!) hätten die Schildchen vertauscht (sic! sic!), das käme oft vor (sic! sic! sic!). Es handelt sich also hier um einen "20-Pfennig-Betrug", der in das weitere Bild der Mensen passt.

20 Pfennig teurer sind in letzter Zeit viele Komponenten geworden, auch wenn das durch das neuere Layout der Speisekarte im eat&meet nicht so schnell ersichtlich wird (ein Lob der Pressestelle des StuWe ). Dort werden nämlich alle Komponenten einer Preiskategorie zusammengefasst und dann ist es nicht mehr so schnell ersichtlich, wenn eine Komponente in die höhere Preiskategorie aufsteigt. Bauernspätzle an denen offensichtlich gar nichts anders ist als "normale" Spätzle kosten nun 80 Pfennig statt 60 Pfennig. Bisher war es vereinfacht gesagt so, dass warmes/gekochtes Gemüse im Regelfall 60 Pfennige kostete, während rohes Gemüse/Salate 80 Pfennige teuer war. Hier deutet sich nun ein weiterer Umbruch an, da seit wenigen Wochen "Mischgemüse", Ratatouille", "Weisskraut mit Parikastreifen" u.a. nun 20 Pfennig teurer geworden sind. Die Unverschämtheit der Leibleinschen und Gutenkunstschen "Flexiblisierung" bei den Preisen ist aber am Mittwoch, dem 23. Februar angesagt: Zucchini im Backteig mit Jogurthsauce für 3 DM, und das Vorschlagsessen bleibt aber trotzdem unter 4 DM, weil nur noch eine "Träumerei" für -,80 DM dazuempfohlen wird. Keine Suppe, keine "Sättigungbeilage", kein Salat, alles nur schlank und flexibel. Am Folgetag kostet dann ein halber Blumenkohl mit Schnittlauch ebenfalls 3 DM, bleibt abzuwarten ob die vegetarischen Hauptkomponenten dank ihrer horrenden Preise breit boykotiert werden. Im aktuellen eat&meet wirbt auch der "Vater Rhein" mit Spagetti Bolognese für 2,50 DM (von 12 bis 3 Uhr nachts), das sind nur zehn Pfennig mehr als das gleiche am Mittwoch, den 23. Febr. 2000 in der Mensa. Allmählich müssen sich die Herren der Chefetage mal klar werden, wohin das führen wird: die "reicheren" Studis gehen in Zukunft ins Bistro, weil das dort genauso wenig auf dem Teller liegt, genauso teuer bezahlt wird aber das Essen noch an den Platz gebracht wird. Die "ärmeren" Studierenden werden noch seltener in die Mensa gehen und verstärkt auf selbtsmitgebrachtes Essen zurückgreifen (in manchem Institut gibts ja schon eine Mikrowelle zum Aufwärmen) oder sie werden sich mittags zum gemeinsamen Kochen verabreden.

Den Gastpreis von 9,50 DM für etwas Zucchini mit Jogurth und dem schaumigen Nachtisch wird sicher niemand mehr zahlen wollen. Da ist der Besuch im Chinaimbiss um die Ecke schon deutlich billiger und sättigender. Und mensch kann sicher geht, dass das was dort auf der Karte steht auch serviert wird. In der Mensa hingegen variieren Monitorankündigungen, Speiseplanankündigungen und Essensausgabe extrem: Obwohl gestern ein "Fleischkäse mit Paprikasauce" im Speiseplan angekündigt war, stand auf den Monitoren in der Feldmensa nichts davon und überraschend gabs an der Ausgabe A+B anstelle dessen zwei teurere Kartoffeltaschen in Nierenform (das Auge ist ja angeblich mit) mit Kräutersauce. Heute stand auf dem Speiseplan, dass "2 Arme Ritter mit Vanillesauce" erhältlich seien, aber nichts davon war an den Essensausgaben erhätlich. Dafür gabs dann "Canneloni, Tomatensauce, Parmesankäse", was aber besser als "Maultaschen (weil geschlossen und gekocht!) mit Tomatenwasser und Parmesankäse" zu bezeichen gewesen wäre.

MensaWatch fragt sich, wann endlich die versprochene Umfrage für diesen "Testlauf mit dritter Hauptkomponente" durchgeführt wird. Genügend Studierende fühlen sich mittlerweile betrogen und könnten dies in der Umfrage auch zum Ausdruck bringen. Viele wundern sich schon, wie ein Mensachef (Peter Mühlhauser) solch ein Chaos gegenüber seinem Chef (Dieter Gutenkunst) verantworten kann, welches durch die dritte Hauptkomponente und die flexiblen Preise noch verschärft wurde.

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Druckfassung

Erzeugt am 17.02.2000

unimut@stura.uni-heidelberg.de