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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine | Die Widerprüche sind unsere Hoffnung! Demonstration gegen Studiengebühren (21.01.2008)Am 22.Januar findet um 16 Uhr am Uniplatz eine Demonstration gegen Studiengebühren statt. Auch wenn Ministerium und Unileitung kontinuierlich versuchen, die öffentliche Meinung zu manipulieren, wissen Studierende mit Einblick in Verteilungsprozesse und Verteilungsskandale: Studiengebühren haben weder die grundlegenden Probleme in der Lehre behoben und zu einer wirklichen Verbesserung derselben geführt, noch werden sie von der breiten Masse der Studierenden akzeptiert. Dass 500 Euro im Semester für jedeN zu schaffen sind, ist für einen Rektor, der im 7er BMW chauffiert wird, leicht zu behaupten. In Wahrheit kennen die meisten Studierenden das Gefühl, wenn es eng wird, wenn zum Semesterende zusätzlich zu Miete, Essen, Büchern, Verwaltungsgebühr und Semesterticket die Studiengebühren den Tropfen darstellen, der das Fass zum Überlaufen bringt, es sei denn, man ist Kind wohlhabender Eltern. Dass Studiengebühren niemanden von der Aufnahme eines Studiums abschrecken, wird ebenfalls immer wieder frech propagiert, obwohl genau das Gegenteil der Fall ist. So belegt eine Studie des Statistischen Bundesamtes vom Dezember 2007, dass die Studierendenzahlen 2007 gestiegen sind, allerdings nur in den Ländern, in denen es keine Studiengebühren gibt. Aus dem Rückgang der neuimmatrikulierten Studierenden an der Uni Heidelberg um 30% im letzten Semester geht zudem deutlich hervor, dass sie abschreckend, ja selektiv wirken. Der Umstand, dass diese Zahlen von der Universität erst einmal zurückgehalten wurden, verwundert auch nicht weiter. Zum einen ist der zuständige Dezernent für Studium und Lehre ehemaliger Mitarbeiter beim CHE, das die Einführung der Gebühren erst nach und nach herbeigeredet hat und sie nun zu legitimieren versucht, wo es nur geht. Zum anderen scheinen auch dem Rektorat die Gebühren sehr gut ins hochschulpolitische Konzept zu passen. In einem Interview mit der Studierendenzeitung Ruprecht sprach Rektor Eitel von zwei Gruppen, die es an der Uni gäbe: "besser Verdienende" einerseits und "Härtefälle" andererseits. "Härtefall" ist begrifflich als die Ausnahme von der Regel zu verstehen. Ob es Eitel in seiner Amtszeit nun gelingen wird, seinen Traum von der Uni für besser Verdienende durchzusetzen oder auch nicht, allemal klar scheint, dass sowohl Realitätsferne wie Verblendung in Exzellenzzusammenhängen für das Amt des Rektors notwendige Voraussetzung zu sein scheinen. Wie Brecht schon sagte: "Die Widersprüche sind unsere Hoffnung". Die Prekarisierung wissenschaftlicher Arbeitsverhältnisse wird sicherlich für eine kurze Zeit Abhilfe schaffen - auf Dauer wird sie die grundlegenden Probleme nicht beheben, sondern eher noch verschärfen. Auch wird sich eine ernsthafte Verbesserung der Lehre nicht daraus ergeben, dass wahllos jede Veranstaltung mit einem Tutorium versorgt wird, dass das auffangen soll, was mangels didaktischer Kompetenz in der eigentlichen Veranstaltung nicht vermittelt wird. Ebenso wenig werden miserabel bezahlte und selbst besser bezahlte Lehraufträge eine kontinuierliche Arbeit gewährleisten können und damit die Aufgaben der in den letzten Jahren gekürzten Mittelbaustellen fortführen können. Die Einführung eines Bachelorstudiums für die Massen und eines wissenschaftlichen Masterstudiums für einige wenige sollte ihr Übriges tun. Doch schon jetzt brodelt es zwischen den Bänken in den Hörsälen, der Unmut der Studierenden ist groß. Nun muss es Ziel sein, diesem Ausdruck zu geben und damit eine Änderung herbeizuführen, anstatt in Resignation und Kommissionsarbeit zu versinken. Da die (nicht öffentlich tagenden) Gremien der Universität nur wenigen Studierenden die Chance zur Meinungsäußerung geben und auch entpolitisierte Jubelblätter wie etwa der Unispiegel oder das Journal dazu keine Möglichkeit vorsehen, bleibt als weitere Möglichkeit die Straße. Der AK Studiengebühren der FSK lädt daher am 22. Januar 2008 um 16 Uhr alle Studierenden recht herzlich zur Demonstration auf dem Uniplatz ein und ruft dazu auf, die Gebühren auf das Boykottkonto einzuzahlen. Im Anschluss an die Demo (ca.18.30 Uhr) wird es noch eine Podiumsdiskussion über Studiengebühren im Hörsaal 7 der Neuen Uni geben. |
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Erzeugt am 21.01.2008
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