[Home] [Aktuell] [Aktuell-Archiv] [Jul 03]

UNiMUT aktuell: Nachlese

Noch ein paar Zahlen zur Wahl

Nachlese (02.07.2003)

[Bild: Wahlbeteiligung nach Fakultäten, 2002 und 2003]
Wahlbeteiligung nach Fakultäten; die weißen Balken sind für 2002, die blauen für 2003.

[Bild: Wahlergebnis nach Wahlräumen]

Wahlergebnis nach Wahlräumen. Schwarz ist der RCDS dargestellt, ohne Farbe die GHG, Rot die Jusos, Gelb die LL und Grün die FSK. Siehe auch Text.

Wir hatten in unserer ersten Wahlberichterstattung versprochen, noch eine kleine Wahlnachlese zu liefern -- wenigstens eine traditionelle Grafik fehlte im damaligen Artikel, nämlich die Wahlbeteiligung nach Fachbereichen (nachdem in den Fachbereichen praktisch ausschließlich die jeweiligen Fachschaften gewählt wurden, ist dies die einzige relevante Größe) -- diese Zahlen sind oben dargestellt.

Auffällig sind dabei geradezu dramatische Zuwächse in der Wahlbeteiligung vor allem in Theologie, WiSo, Neuphil und allen voran Verhaltenswissenschaften, während die meisten anderen Fächer mehr oder minder stagnierten oder sogar abbauten: Vor allem der Einbruch bei der Medizin hätte angesichts der Größe des Fachs die Gesamtbeteiligung locker in den Keller reißen können.

Wie es zu den enormen Zuwächsen kam? Nun, die Gründe sind wohl jeweils verschieden. In der Theologie als neuem Wahlbeteiligungs-Spitzenreiter etwa drohen zur Zeit Wegberufungen und Stellenstreichungen, was Existenz und Wichtigkeit der Fachschaft auch fachschaftsferneren Studis in Erinnerung rief. Bei WiSo mag die Kandidatur der GHG mit ihrem massiven Anteil aus Studis der Fakultät eine Rolle gespielt haben, während die VerhaltenswissenschaftlerInnen vielleicht zum ersten Mal ihren Wahlraum gefunden haben.

Die Fakultät für Veraltenswissenschaften wurde nämlich erst letztes komplett neu zusammengepuzzlet, was im letzten Jahr wohl bei vielen Studierenden noch nicht angekommen war. Die Studierenden der Ethnologie allerdings werden wohl nach wie vor kaum einen positiven Einfluss auf die Wahlbeteiligung gehabt haben. Sie nämlich sollen im Neuenheimer Feld wählen, obwohl ihre Veranstaltungen fast alle in der Altstadt stattfinden -- nur wahre GesinnungswählerInnen fahren für ein paar Kreuzchen extra ins Neuenheimer Feld. Über den 50%-Gewinn bei der Neuphil kann wiederum auch die Redaktion nur spekulieren, hier wäre eine Aufschlüsselung nach Fächern wirklich hilfreich -- waren es die AnglistInnen, die gerade in Sachen Treuhand sehr aktiv sind? Waren es die ComputerlinguistInnen, die erstmals einen eigenen Kandidaten für den Fakultätsrat mit aufgestellt hatten?.

Auch nicht ganz uninteressant ist unsere zweite Grafik, in der die Wahlergebnisse bei den Senatswahlen nach Wahlräumen aufgeschlüsselt sind. Wir haben hier die Anteile der Listen in den jeweiligen Wahlräumen dargestellt. Dabei wählen

  • im Wahlraum 1a (Neue Uni) Theologie, Jura, Philosophische Fakultät ohne Indologie und WiSo,
  • im Wahlraum 1b (Neue Uni) Neuphil und Verhaltenswissenschaften ohne Ethnologie und Sport,
  • im Wahlraum 4 (INF 306) alles, was im Feld so rumspringt (und KliMa bis einschließlich 4. Fachsemester) und damit auch Indologie und Ethnologie (offizielle Begründung: weil man am SAI auch Ethno-Scheine machen kann) sowie Sport und
  • im Wahlraum 6 (in Mannheim) die KliMa ab 5. Fachsemester.
In absoluten Zahlen haben in WR1a 843 Studis gewählt, in WR 1b 270, in WR 4 deren 645 und im WR 6 schließlich 50 -- wir haben das Wort "Anteile" oben nicht umsonst kursiv gesetzt.

Die Tendenzen waren vielleicht zu erwarten, die Klarheit der Ergebnisse mag aber doch überraschen: Die GHG hat vor allem in der Altstadt gewonnen. Den zumal an der WiSo (wegen Jura und VWL) traditionell starken RCDS konnte sie locker überholen. Dementsprechend hat die FSK im Wahlraum 1a auch am bösesten gebüßt, während vermutlich vor allem PolitologInnen den Jusos noch ganz ehrenvolle 20% verschafft haben. Die schiere Zahl der WählerInnen (die den Zuwachs in der Wahlbeteiligung ganz wesentlich ausmachten) dort erklärt zusammen mit dem schlechten Abschneiden der FSK genau dort die herben Verluste der Fachschaften schon fast allein.

Etwas erstaunlich das starke Abschneiden der LL in Wahlraum 1b -- wir haben keine Ahnung, was das bewirkt hat. Die GHG schneidet dort praktisch ebenso stark ab wie in WR 1a, der RCDS dafür deutlich schwächer, die FSK um etwa ebensoviel stärker.

Fest in der Hand der Fachschaften ist nach wie vor das Feld, die FSK hat dort die absolute Mehrheit errungen; noch eindeutiger geht das Rennen bei den 50 Studis aus, die an der KliMa gewählt haben; FSK und RCDS machen dort das Rennen allein unter sich aus.

Nun, all die Zahlenspielerei hilft nichts: Es bleibt zu hoffen, dass Jusos und LL ein Einsehen haben und den Fachschaften die Möglichkeit geben, ihre Expertise auch weiter uniweit zum Tragen zu bringen.

Link me


Diese Seite darf unter der GNU FDL (auch verändert) weiterverbreitet werden. Näheres in unserem Impressum.

Druckfassung

Erzeugt am 02.07.2003

unimut@stura.uni-heidelberg.de