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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine | Antikriegs-Aktionen im Aftermath Der Krieg ist vorbei (25.04.2003)War is over (if you want it) möchte mensch mit John und Yoko sagen, da sich nun die Dauermahnwache, die vom Beginn des dritten Golfkriegs an bis zum letzten Montag vor dem NATO-Hauptquartier ausgeharrt hatte, auflöst. Diese stragische Position hatte sie am Montag aufgeben müssen, weil sie den Baumaßnahmen für einen dicken und stabilen Zaun um das standorteigene Wohnviertel im Wege war und war danach in der Innenstadt aufgetaucht. Die RNZ druckte tags darauf ein lautes Lamento aus der Stadtverwaltung, denn das Matratzenlager auf dem Uniplatz hätte sich zum Touristenschreck entwickeln können. Dennoch haben die MahnwachlerInnen der Stadt ein Bleiberecht bis heute, 24 Uhr abgetrotzt -- danach wird der Uniplatz mal wieder dringend für ein großes Kulturereignis benötigt. Da aber der Krieg bis zum nächsten Selbstmordanschlag aus den Medien verschwinden wird und zudem die verschiedenen Ferien dem Ende zugehen, ist es vielleicht auch gar nicht so schlimm, sich "auf andere Aktionsformen zu verlegen", wie es von TeilnehmerInnen hieß. Zu einem ordentlichen Krieg für Freiheit und Menschenrechte gehören mittlerweile aber auch die Tribunale danach. Für die Verurteilung der Unterlegenen sorgen die Sieger, über deren eigene Taten dann meist relativ wenig beachtete Basisgruppen zu befinden haben. Für die diversen Kriege gegen das ehemalige Jugoslawien besorgte das (unter anderem) das International Action Center um Ramsey Clark, der unter Carter Ende der 1970er Jahre Justizminister war und von daher recht hochkarätige Experten hatte verpflichen können. Beim Irak-Krieg hat sich dies nun zunächst der nicht über vergleichbare Beziehungen verfügende Heidelberger Friedens- und Sicherheitsrat vorgenommen, der sich ja schon (vergeblich) um Inspektionen in den Heidelberger Militäreinrichtungen bemüht hat. In einer Mischung aus Kommunikationsguerilla und ernstgemeinter Kritik verteilte er heute vor dem Hauptquartier Vorladungen zu einem Tribunal, das am nächsten Montag am Rande der wöchentlichen Mahnwache (18 Uhr, Zeitungsleser St. Anna-Gasse) stattfinden soll. Da die Polizei die "Zustellung" dieser Vorladungen weitgehend unterband, hier nochmal der Text:
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Erzeugt am 25.04.2003
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