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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
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Weiterstreiken würde weiterhelfen! (s. unten!)VV heute 16 Uhr, Aula Neue UniThematisch steht an sich zu überlegen, was man am Streikabschlußtag für dieses Jahr, dem 18.12. macht und sich zu entscheiden, was man bis zum 18.12 macht. Wobei die Alternativen wohl heißen: Protest wie bisher, druckvollere Aktionen oder Aussetzung bis nach den Winterferien. Bei dieser Entscheidung sollte man sich v. a. vor Augen führen, was einige der unsere Proteste ach so verständlich und gerechtfertig findenden Politiker gerade vor haben: Nämlich den HRG-Entwurf am Bundesrat vorbei durchzudrücken. Wenn das geschieht und die Oppositionsparteien dabei mitspielen, würde klar daß die Studentenproteste in keiner Weise ernst genommen worden sind und vielleicht sollten wir morgen noch mal klar machen: Wir und unsere Anliegen sind absolut ernst zu nehmen! Findet jedenfalls: die Red. Streik-ChronikFreitag11 Uhr, Hauptstraße: Acht Leute lasssen eine blaue Plane hinter sich herflattern, laufen die Hauptstraße rauf, wieder runter, und tun das ganze nochmal: ExpertInnen für die Sintflut -- ausgebildet an der Hochschule für jüdische Studien -- demonstrieren, wie es "Nach uns die Sintflut" aussieht. MontagKurz nach zwölf, Schwanenbucht: 250 Schaulustige hat das Versprechen von knapp 20 Studis, in den Neckar zu springen, auf die winterliche Neckarwiese gezogen. Und tatsächlich: Da wird wirklich im eiskalten Neckar geplanscht, "Die Bildung geht baden" steht auf Transparenten, die mit baden gehen. Vom Ufer kommt Gejohle. Ob die Anfeuerung reicht, um Erfrierungen zu vermeiden? Auf Anforderung der Wasserschutzpolizei betrachtete auch die DLRG das Geschehen und verdiente sich so 400.-DM fürs Nichtstun. 12:30, Mensa im Feld: Überraschte Gesichter bei den Leuten, die an den Ausgaben A, B oder C angestanden haben: Die Mensa hat heute keine Stühle, das Motto heißt "Arsch hoch". Während die breite Mehrheit die Aktion witzig findet, maulen ein paar vernehmlich, einer dreht sogar ab und wird handgreiflich gegen die Absperrung zum Stuhlparadies bei den Ausgaben D und E. Gegen eins, Sofienstraße: Wie schon am Samstag, sitzen rund 40 Studis am Verkehrsknotenpunkt und verursachen einen mittleren Stau. Im Vergleich zu Samstag scheint der Anteil der AutofahrerInnen, die die Aktion nicht so toll finden, zugenommen zu haben, und auch die Polizei, die die Aktion noch freundlich beendete, kündigte an, nächstes Mal sei aber Schluss mit lustig. Gegen eins, Institut für Orientalistik und Altertumswissenschaften: Knapp fünfzig Studis bei der Instituts-VV. Nach den Erfahrungen der letzten anderthalb Wochen geht das Sentiment zu größeren, konzertierten Aktionen, möglichst an einem bestimmten, wenn auch wechselnden Tag der Woche. Außerdem berichtet der AK Forderungen auf Institutsebene über den Beginn seiner Arbeit -- besonderes Augenmerk liegt auf Studien- und Prüfungsordnungen. Halb zwei, Romanistisches Seminar: 70 RomanistInnen haben sich zur Vollversammlung getroffen. Auch sie finden die Idee mit dem wöchentlichen Aktionstag sehr attraktiv, finden aber auch, dass wir uns ein wenig radikalisieren sollten. So steht am Ende der Beschluss, am Donnerstag um acht ihr Institut zu besetzen und für einen Tag komplett lahmzulegen. Abgesehen von diesem Aktionstag wird der Streik auf kleinerer Flamme weitergeführt, die Veranstaltungen sollen wieder etwas normaler stattfinden. 16 Uhr, SAI: Die Vollversammlung der Südasienwissenschaften ist kleiner als gewohnt -- allerdings stellen die knapp 20 Anwesenden immer noch einen guten Teil der Studis am Institut dar. Entsprechend trauen sie sich, den Streik bis nächsten Montag zu verlängern. 19:00 NUni Platzkonzert der "Heidelberger Streikphoniker": 65 Musiker, die sich vor ein paar Tagen spontan aus verschiedenen schon existierenden Heidelberger Orchestern (u.a. Uniorchester, "Junge Musikfreunde HD" und div. andere Orchester) zusammengefunden haben begeistern mit klassischer Musik. Ungefähr 100 Leute -auch von der Straße, bzw. Weihnachtsmarkt vor der Tür - sind begeistert! Nach einer halben Stunde querbeet durch Brahms, Bizet und andere alte Meister wurde noch energisch Zugabe gefordert und auch gegeben. Die Musiker kündigen bei Streikfortsetzung einen weiteren Auftritt an. Also: Weiterstreiken !!! Dienstag11:15, vor der neuen Uni: Ein paar Studis stehen vor mit Fahrradschlössern verschlossenen Türen, die BesetzerInnen der neuen Uni proben für eine halbe Stunde die Blockade. Vor der Tür sind gemischte Gefühle vorherrschend, die Verwaltung hingegen kocht und will den Uni-Schlüssel von den BesetzerInnen wiederhaben. Von dieser Forderung nimmt sie auch keinen Abstand, nachdem ihr erklärt wurde, dass dieser Schlüssel keineswegs für die Blockade verwendet wurde. 12 Uhr, Stuttgart, zwischen den wunderschönen Unibauten K1 und K2: 15000 Studis haben sich zur Demo versammelt, um dann gemeinsam zu einer Kundgebung am Wilhelmsplatz zu laufen, auf der Trotha redet und dafür ein Ei kassiert -- schade, dass nicht mehr trafen. Später werden etliche DemonstrantInnen noch zum Finanzministerium laufen, was die vor dem Landtag wartenden Polizeikräfte wohl so nachhaltig überrascht, dass doch wieder 100 Studis vorm Landtag stehen, ganz nach dem Vorbild der Demos im letzten Winter. 13 Uhr HS 8 der Neuen Uni, die Vollversammlung der Historiker und Politologen ist zwar noch recht gut besucht (gut 200 Menschen), das Ergebnis jedoch ist eher deprimierend. Von den fünf zum weiteren Vorgehen bis zum 18.12. gestellten Anträgen waren drei für die Aussetzung des Streiks ab jetzt mit leicht unterschiedlichen Vorstellungen von den Aktionen die bis dahin noch laufen sollten (wöchentliche Demos, zwei heftigere Protesttage und großer (vorläufiger) Abschlußknaller am 18.12.) und zwei für eine Fortführung des Streiks. Das amtliche Endergebnis der geheimen nach Fächern getrennten Abstimmungen liegt bis Redaktionsschluß noch nicht vor. Klar ist aber daß die drei Anträge zur Aussetzung des Streiks zumindest bei den Politologen auf die ersten drei Plätze kamen. Ein m. E. besch... ..eidenes aber eindeutiges Votum also. 14 Uhr, in der Industiewüste Ludwigshafen: Ein Häufchen von knapp hundert Leuten schreitet, einen Eurofighter auf den Schultern und Lieder gegen die bedrückende Umgebung auf den Lippen, nach Oggersheim. Dort werden sie den besagten Eurofighter mit Äxten und Füßen kaputtreten, ein kleiner Rest findet sich sogar zu einer Sightseeing-Tour zum Haus des Kanzlers (der leider ausgeflogen ist). 15 Uhr IÜD: Die Vollversammlungen bei den DolmetscherInnen zeigen keine Ermüdungserscheinungen: wieder sind 250 Leute da. Es kommen etliche relativ radikale Vorschläge, was denn zu tun sei, einiger Ärger über StreikbrecherInnen wird artikuliert, und schließlich beschließt die VV, das Institut am Mittwoch und Donnerstag zu besetzen und komplett dichtzumachen. Terminetäglich10.00 uniweite Koordination von Fachbereichen und AKs; Neue Uni, sonst IPW 10.00 AK Mobilisation; IPW, Café Streik 10.00 AK Medien; FSK, Sitzungszimmer 10.00 Aktion "Klagemauer"; Historisches Institut, Ecke Bunsenplatz 10.30 AK Musik; Neue Uni 11.00 Plenum "Neue Uni"; Neue Uni 12.50 AK "Up to date"; Mensa INF an den Monitoren 13.00 AK Mobilisation; IPW, Café Streik 17.00 AK Medien; FSK, Sitzungszimmer 18.00 Lichterkette: "Der Bildung gehen die Lichter aus"; Bunsenplatz 18.00 AK Streikzeitung; FSK Kommt vorbei und erzählt von euren Aktionen 19.00 Plenum "Neue Uni"; Neue Uni 20.00 Koordinationstreffen Feld; Feldbüro bzw. bei den Kopierern, INF 306
Mittwoch, 10. 12.13.00 VV Geowissenschaften; INF 235, HS Geowissenschaften 13.00 Schüler-Eltern-Studi-Demo; Treffpunkt Bauhaus, weiter über Bismarckplatz in die Hauptstraße 14.00 VV Soziologie; Inst. f. Soziologie, Raum 4011 14.00 VV Anglistik, Anglist. Seminar 16.00 Uniweite VV, Aula neue Uni 19.15 Abendandacht "Wir brauchen euch -- Visionen"; ESG-Kapelle, Plöck 66 Donnerstag, 11. 12.ab 9:00 "Wir bauen unsere Uni neu" (und reißen sie gleich wieder ein); vor der neuen Uni 9:30 Literaturwissenschafts-Workshop; Anglist. Seminar ab 11:00 für die nächsten >48h: Mahnwache vor dem Landtag in Stuttgart, Busse fahren 9.30 ab alter PH 11:00 st. soziologischer Solidaritätsvortrag über "Protestbewegungen und Eliten. Zur sozialen Konstruktion von Herrschaft in der Demokratie", Hörsaal 9, neue Uni 12.15 Lunchtime Discussion "Literaturwissenschaft" und Summary der Woche, Angl. Seminar. 13:00 Sambatanzkurz für den Uni-Rave, Psychos, Bunsenplatz 13.00 Bildungsparade "Uni-Rave"; Start Sportinstitut, dann über Mensa, PH, Bergheimerstraße zum Bismarckplatz. 13.00 AK Parteien, IPW Foyer 13.00-16.00 AK-Fachschaft INF: Studenten erledigen Hausaufgaben von Schülern; Bunsenplatz 14.15 Vorlesung "Geschichte der 48er-Revolution, Kurpfälzisches Museum (eher davor?) 16.00 VV Germanistik; geplant: HS 10 16:00 VV Inst. für Deutsch als Fremdsprache, dortselbst 21.00 Nachtgebet mit Übernachtung, Raum 337 alte PH Freitag, 12.12 9.30 Vorstellung des Forderungskatalogs der AnglistInnen, Anglist. Seminar Gegen 11 Treffpunkt für "Aktion Sperrmüll: Wir stehen auf der Straße und keiner will uns!", Aula alte PH 12:00 ff "Pflegt eure Orchideen", Namen von PassantInnen werden von OrchideenfächlerInnen in allen obskuren Sprachen gegen Spende auf Postkarten geschrieben; Bunsenplatz. Der Trend nach der HochschulreformMassiv parallele VorlesungenIm ISSW hat die Zukunft schon begonnen: am Mittwochmorgen wird um 6.00 Uhr die Parallelvorlesung "Bewegung und Training" gehalten. In diesem Pilotprojekt werden im ersten Veranstaltungsteil (bis ca. 6.45 Uhr) in der Vorlesung parallel zueinander folgende Inhalte vermittelt: "Training der motorischen Ausdauer", "der motorischen Kraft", "der koordinativen Fähigkeiten", "der sportmotorischen Fertigkeiten", "taktischer Fähigkeiten und Fertigkeiten", sowie "Grundlagen der empirischen Forschung", "Biomechanische Modellbildung" und "Methoden der Bewegungs und Trainingswissenschaft". Im Anschluß an die Vorlesung wird Platz für eine etwa zehn minütige Fragerunde sein, bevor im zweiten Teil (6.45 bis 7.00 Uhr) der Kenntnisstand der StudentInnen in einer Klausur überprüft wird. Der Leistungsnachweis wird selbstverständlich benotet und als zwischenprüfungsrelevant (!!!) anerkannt. Die Prüfungsgebühr für den Abschluß "Bewegungs-/Trainingswissenschaft" in Höhe von 99.50 DM ist am 11.12 97 in der Zeit von 11.30 und 11.45 im zentralen ISSW-Sekreteriat zu entrichten. Diese Idee geht zurück auf Prof. Dr. Klaus Roth, Dr. Ernst-Joachim Hossner, Thomas Pauer, Markus Raab, Daniela Schipke und Dr. Rainer Wollny. Da nach aktuellen Entwürfen des Wissenschaftsminis-teriums alle Theorieveranstaltungen am ISSW in dieser Form gehalten werden sollen, wird den StudentInnen im Anschluß an die Klausur die Mög-lichkeit gegeben, Erfahrungen und Meinungen zum Pilotprojekt auszutauschen. Dieser Artikel ist kein Witz. damals... vor einem JahrBei der bis dahin in Heidelberg seit 8 Jahren größten Demo (ca. 4000 Teilnehmer) forderten die Studis am 27.11.1997 die Rücknahme der gerade beschlossenen "Rückmeldegebühren" von 100 DM, den allgemeinen Studiengebühren ab dem 14. Semester. Unter dem Motto "Gegen Studiengebühren und Bildungsklau" riefen das Zahltagbündnis, die FSK, der AStA der PH und nicht zuletzt der UNiMUT zu der Protestkundgebung auf. Nach dem Ende der Demo an Uniplatz entschlossen sich die Studis spontan zur Besetzung der Neuen Uni. Die Besetzung hielt jedoch nur 2 Stunden an, da die es meisten vorzogen, anschließend dem Rektor (Unvergeßlich: Dr. hc. Peter Ulmer) einen Besuch in der Alten Uni abzustatten. Dies geschah so lautstark, daß Peterle sich genötigt sah, mit "seinen" Studis zu diskutieren (wobei leider nur wieder rauskam, wie toll er Studiengebühren findet). Bei der Demo gegen Bildungs- und Sozialabbau am 28. 11. 1997 fanden sich laut Presse bis zu 6000 Studis ein. Anschließend wurde die Neue Uni besetzt. Zwar wurde das Rektorat (bisher) verschont, dafür dauert die Besetztung bis jetzt noch an und Verstärkung ist nach wie vor willkommen. Letzte MeldungUnbestätigten Gerüchten zufolge wird am Mittwoch um 12 Uhr unser Lieblingsminister Trotha zu einer Gedenkfeier für den seeligen Bildungsminister Hahn nach Heidelberg kommen. Die ESG bittet, die Veranstaltung selbst nicht zu stören -- wenn Trotha wieder rauskommt, vielleicht gegen 13 Uhr, spricht jedoch nichts gegen ein Gespräch unter alten Bekannten. |
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