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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Inhalt
EditorialWährend H. daheim eine spannende Sexismusdebatte mit seinen politischen GesinnungsgenossInnen führt, herrscht ein Riesenchaos im Zentralen Fachschaftenbüro in der Lauerstraße: endlich - nach ein paar Semestern Wartens - wird das Treppenhaus und einiges mehr renoviert, der Unimut leidet darunter nicht. Woher das Geld kommt, fragt mensch in diesen Zeiten lieber nicht, irgendwo wird das Uni-Bauamt Reste gefunden haben - und insgesamt ist eine Renovierung jetzt billiger als in 2 Jahren, wenn die ersten dauerhaften Schäden kaum mehr zu vermeiden wären... Auf Uniebene sieht es auch chaotisch aus: Aus der Strukturkommission darf nicht berichtet werden, sie scheint ihre Arbeit jedoch im Grunde beendet zu haben. Details über das, was genau geschehen wird, werden angeblich zwischen Rektorat, Verwaltung und Fakultäten verhandelt: Hinter der Kulisse der ordentlich tagenden Gremien beginnt jetzt wohl das große Hauen und Stechen. Von einem Institut ist bekannt, daß sich die Profs (der Rest zählt eh nicht) uneinig sind und ein Kollegenprof vorbei an der Fakultät und vorbei an seinen KollegInnen versucht, direkt mit den Kollegen im Rektorat zu verhandeln - Kollegialität ist immer ein Frage des wer mit wem... Die kollegiale Red empfiehlt zur Sanierung der maroden Finanzen übrigens eine rückwirkende Abstufung aller C 4-Professuren auf C 3 ab dem Herbst 1977. Natürlich verbunden mit der Forderung nach Rückzahlung der zuviel bezahlten Gehälter - ggf. durch Einbehalten anstehender Gehälter (wie ähnlich beim BAföG praktiziert). Polizei fliegt von Trotha auf UrlaubsinselStudierende wurden dafür zur Kasse gebeten
So könnte man die jüngste Glanzleistung unseres Wissenschaftsministers Klaus von Trotha kommentieren. Für die Reise zur Kultusministerkonferenz auf der Nordseeinsel Norderney, wo so spröde Themen wie die Reform des Hochschulrahmengesetzes oder die Forschungsförderung der EU erörtet wurden, nutzte der Minister - um weitere Zeitverschwendung zu vermeiden - den Polizeihubschrauber. "Der Minister versucht offensichtlich infolge seiner unpopulären Politik den direkten Kontakt zur Bevölkerung zu meiden. Er scheint Probleme damit zu haben, die Möglichkeiten des öffentlichen Zugverkehrs oder normaler Linienflüge auszutesten", kommentiert Frank Schumacher, Mitglied des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Uni Konstanz, die Reise. Der jeweils dreistündige Hin- und Rückflug kostete das Land Baden-Württemberg mehr als 22.000 DM. Während das Land ständig nach neuen Sparmöglichkeiten und Geldquellen sucht, und z. B. Rückmeldegebühren für Studierende einführt, wird Geld nicht mit kostengünstigen Reisemöglichkeiten gespart, sondern möglichst effektiv verschwendet. 220 Studierenden der Uni Konstanz stellten daraufhin in einem offenen Brief an von Trotha fest, daß ihre Rückmeldegebühren von je 100 DM vollständig für die Dienstreise aufgebraucht wurden. Von dem Geld, so schlagen sie vor, hätte statt eines Helikopters ein Sonderzug gemietet werden können, in dem die 220 Studierenden zusammen mit dem Minister Platz gehabt hätten. Während der Zugfahrt hätte von Trotha seine schwammigen Begründung für die "Heli-koptergebühren" klarlegen können. Die Aufgabe der Chancengleichheit durch die Rückmeldegebühren sei nicht durch eine desolate Staatshaushaltslage begründbar. Als Gebühr zur Finanzierung des Verwaltungsaufwandes kann die Gebühr nicht gelten. Die Uni erhält das Geld überhaupt nicht und die Kosten für den Verwaltungsakt sind viel geringer. Nach einer Untersuchung des Rechnungshofs dauert die durchschnittliche Bearbeitung zweieinhalb Minuten! Die Vorteile und Vergünstigungen der Studierenden rechtfertigen die Höhe der Gebühr. Die Vergünstigungen gehöhren jedoch auch Sozialleistungen, die dadurch wieder abgeschöpft werden. Im Gegensatz zu den Rückmeldegebühren wurde der Helikoptereinsatz sofort von dem Ministeriumssprecher begründet: "aufgrund beengter Terminlage" und der Bedeutung der Sitzung war ein Helikoptereinsatz nach den Verwaltungsvorschriften gerechtfertigt. "Hät-ten wir den Minister vielleicht in einen Schlafwagen setzen sollen, daß er gerädert irgendwo ankommt? Nein, wir haben ein reines Gewissen."
Denkt an die Folgen!Die Wahl ist gelaufen: wieder hat die Mehrheit der WählerInnen für das basisdemokratische Modell der Fachschaftskonferenz (FSK) votiert, indem sie die "FSK-Liste" wählte. Was unterscheidet die Arbeit der FSK von den Hochschulpolitischen Gruppen (Roter Splitter, RCDS, JuSos, etc.)? Und was heißt das für die Gremienarbeit? Vorweg: die Fakultäts- und Unigremien befassen sich z.B. mit Prüfungsordnungen, Berufungen, Verteilung der Lehrauftrags-, Hiwi- und anderer Mittel, Fragen der Organisation der EDV, der Lehre, der Verwaltung etc. In der FSK und den Fachschaften haben alle Studierenden über ihre Fachschaft oder über die FSK die Möglichkeit, auch nach der Wahl an Entscheidungen direkt mitzuwirken. Hingegen werden die Studierenden bei den Hochschulpolitischen Gruppen (HPGs) nicht mehr gefragt, sobald sie ihre Stimme (im Wortsinn) "abgegeben" haben. Hinzu kommt, daß viele Gewählte versuchen, sich zu profilieren und Punkte für später zu sammeln - das Unigremium wird zum Sprungbrett für die geplante (Partei-)Karriere. Sandkastenparlamentarismus statt konkreter Arbeit: die Probleme der Prüfungsordnung Islamwissenschaft sind aber nicht durch Parteilinie, sondern durch Sachverstand zu lösen - d.h. nach Rücksprache mit der Fachschaft am Fachbereich. Diese Kompetenz ist nicht durch Wahl erwerbbar. Die konkrete politische Arbeit der FSK-VertreterInnen in den Gremien erfolgt außerhalb parteipolitischer Karrieremuster, ist also nicht für eine Parteikarriere verwertbar - nur Gebrauchswert, kein Tauschwert! FSK-Gremienarbeit heißt, die in einer oder mehreren Fachschaft(en) erarbeiteten Positionen in den Gremien zu vertreten. Für die meisten HPGs jedoch ist die Mitgliedschaft an sich so relevant wie ein Pflichtschein: im Lebenslauf ist es egal, ob hinter diesem Schein reale Arbeit steht oder nicht. Die, die einfach so antreten, um "VertreterInnen" zu werden, vertreten sich selber und treten damit gegen sachorientierte und fachschaftsgestützte politische Arbeit in den Gremien an. Die FSK wählt für spezielle Fragen ReferentInnen, darüber hinaus unterstützt sie Arbeitskreise und Gruppen, d.h. sie schafft Raum für themenbezogene Arbeit. Diese Arbeit fließt kontinuierlich in die Arbeit in Gremien und an Fachbereichen ein. Die Koordination der Referate in der ReferentInnenkonferenz und deren institutionalisierte Anbindung an Gremienmitglieder und Fachschaften über die FSK-Sitzung verhindert, daß ziellos oder unzusammenhängend vor sich hingearbeitet wird: produktive Arbeit wird so erst leistbar. Viele werden nun angesichts der geringen Wahlbeteiligung sagen, daß dadurch die Aussagekraft der Wahlen geschwächt würde. Diese Aussage vernachlässigt jedoch die Frage nach den Ursachen dieses Phänomens: Warum wählen viele nicht? Mehrere Gründe sind anzuführen:
Der (zahlenmäßig sicher äußerst geringe) bewußte Boykott und verschiedene Formen von Interesselosigkeit oder Unwissenheit haben ganz sicher alle damit zu tun, daß die Universitätsgesetzgebung in Baden-Württemberg die Studierendenvertretung abgeschafft hat und die Befugnisse und Möglichkeiten der studentischen Gremienmitglieder eingeschränkt hat. Alleine aufgrund der Stimmverteilung in den universitären Gremien sind die Machtverhältnisse so unfair, daß die Gruppe der Studierenden nur sehr wenig bewirken KANN (mensch erinnere sich an die vorletzte Sitzung des Großen Senats... d.S.). Alleine daß sich z.B. im kleinen Senat drei Studierende die inhaltliche Arbeit aufteilen müssen, während die professoralen Mitglieder sich die Arbeit theoretisch unter 24 Personen aufteilen können und das Rektorat durch weitere 4 Professsoren vertreten ist, zeigt, daß bereits bei der Vorbereitung die Studierenden viel mehr leisten müssen, um die gesamte Sitzung verfolgen zu können. In der Realität bereiten sich die meisten Profs nur auf die Punkte, die sie interessieren, vor und stimmen ansonsten wie das Rektorat oder die AntragstellerInnen. Dies erschwert alles noch: diese Profs wollen gar keine inhaltliche Auseinandersetzung, sondern wollen irgendwann ihre eigenen Anträge durchbringen. Die wenigen Studierenden haben angesichts dieses kritiklos kollegialen, um nicht zu sagen unverantwortlichen, Verhaltens der professoralen Mehrheit nur durch gründliche Vorarbeit überhaupt eine Chance, Entscheidungen zu beeinflussen. Daher ist es so wichtig, daß in den unabhängigen Strukturen inhaltlich profunde und vielfältige Arbeit geleistet wird, die kritisches Potential an der Universität in Veränderungen umsetzt. Dazu sollten sich alle, die für das Basismodell gestimmt haben (also auch DU! d.S.) überlegen, ihre Ideen und einen Teil ihrer Zeit in diese Aufgabe einzubringen. Paul, Kai-Uwe, Kirsten Das kann ja noch besser werden.Am 17.6 war Autofreier Hochschultag (AFH) und mensch wird es kaum glauben: die Parkplätze im Feld waren nicht weniger voll als sonst. Fünf mutige Studis waren gekommen um eine symbolische Parkraumbewirtschaftung durchzurühren, verkleidet als lebende Parkscheinautomaten teilten sie Infomaterial (u.a. auch zum Jobticket) an diejenigen aus, die sich dennoch getraut hatten, mit dem Auto zu kommen und baten um eine kleine Spende um den RadlerInnen in der Mittagszeit vor der Feldmensa eine Erfrischung mit Apfel- und Orangensaft zukommen zu lassen. Sollte es irgendwann doch eine Einigung mit dem Land in Sachen Parkraumbewirtschaftung geben, so darf das Parkgeld auf keinen Fall zum Stopfen der Haushaltslöcher im Landesetat (gell, Herr Mayer-Vorfelder! d.S.) verwandt werden, sondern muss direkt in das Jobticket fliessen. Dieser Logik schlossen sich viele AutofahrerInnen an, nur wenigen "brannte" die Sicherung / das Gaspedal durch. Personalratsvorsitzender Apfel möchte sich jetzt verstärkt um die Realisierung des Jobticktes kümmern, in Konstanz und Mannheim gibt es schon entsprechende Modelle. Viel Unterstützung aus dem Rektorat oder vom Kanzler wird dabei nicht zu erwarten sein, sowohl bei der Vorbereitung des AFH, als auch bei dessen Nachbereitung hüllt(e) sich das Rektorat dezent in Schweigen. Ein Indiz für ungebrochenen Autofetischismus an der Uni Heidelberg und fehlende Einsicht für innovative Verkehrsalternativen? Zumindest sind da die Menschen an der Uni-Karlsruhe (einer Technischen Universität) doch bedeutend weiter: Am AFH wurde dort ein Parkplatz komplett vom Rektor gesperrt, der Rektor selbst kam ohne Auto und in der örtlichen Presse (BNN) wurde die Uni mit der Überschrift "Uni verbannt Autos" zitiert. Nach dem Motto "Das kann ja noch besser werden" hofft mensch nun, dass sich auch an der Uni Heidelberg die Dinge beim nächsten Mal ändern werden. RadlerInnen und Fussgänger gibt es schon heute eine ganze Menge (nicht nur unter den Studis) und einige Studierende waren sogar trotz Regens am AFH mit dem Fahrrad aus St. Ilgen und noch weiter gekommen! Zum Schluss noch eine nette Geschichte am Rande des AFH: Der Kanzler der Uni Heidelberg kam immerhin nicht selbst im Auto zu seinem Arbeitsplatz, er WURDE gefahren! Bert Fremde Federn?Wie man so an den Wahlständen hörte, hat der RCDS also das Treuhandkonto unterstützt. Hat er. Auf einer Sitzung hat er beschlossen, es zu unterstützen. Und genau das war es dann auch. Was der RCDS insbesondere nicht getan hat, ist jede aktive Hilfe mit Personal, Geld, etc. pp. Das haben andere Gruppen getan, die überdies jetzt allesamt darauf verzichten, sich selbstgerecht an die Brust zu schlagen. Aber Wahl ist Wahl und der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Immerhin ist es nett zu wissen, daß das Treuhandkonto so gut angekommen ist, daß der RCDS es für werbewirksam erachtet. Seien wir aber lieber froh, daß er die Aktion nicht tatkräftiger unterstützt hat. Zu den Künsten, die im RCDS offenbar nicht beherrscht werden, gehört nämlich - das Prozentrechnen. Wer sich die Wahlplakate angeschaut hat, hat es vielleicht gesehen: An 20 Instituten jeweils 10% weniger Öffnungszeiten in den Bibliotheken macht an der gesamten Uni...200% weniger Öffnungszeit? Peinlich, peinlich. Hat da wohl jemand in treuer Gefolgschaft die Wahrheitsliebe vom Parteivorsitzenden und Kanzler übernommen und die Kunst des Rechnens vom Finanzminister ? Für den AK Treuhand, Jan Schrage (Kassenwart)
Harry Klein versus Dirty Harryoder: Sind es doch die Pickel?Spontan im Anschluss an die Raddemo "Radachsen ohne Nadelöhr" (14.6.97) fand sich ein kleiner Haufen hungriger "road-campainers" mal wieder bereit eines der beliebten Strassenfrühstücke abzuhalten und ließ sich kurzerhand auf einer Fahrspur am Adenauerplatz mit Brot, Marmelade, Yoghurt etc. nieder. Die Menschen mit den Blechkisten waren gezwungen, eine ihrer insgesammt drei Fahrspuren für andere Menschen herzugeben, ein Taxifahrer wollte gar was vom Frühstück abhaben, aber leider zwang ihn sein Terminplan das eilig hereingereichte Butterbrot in seiner Blechkiste zu verspeisen. Als sich so langsam die Fressalien zu Ende neigten, tauchte eine grün-weisse Blechkiste mit zwei ganz ordentlich gekleideten Menschen auf. Während die eine einen respektlichen Abstand hielt und auch von den leckeren Keksen nichts abhaben wollte, war der andere um Kommunikation bemüht und fragte ersteinmal, ob das hier angemeldet sei. Nun, da einE FalschparkerIn ihre/seine Tat auch nicht anmeldet und die FussgängerInnen dann oft auf den Bürgersteigen ausweichen müssen, wird einE FalschfrühstückerInn ihre/ seine Tat natürlich auch nicht anmelden, wenn nun andererseits die AutofahrerInnen ausweichen müssen. Dieser simplen Logik konnte auch der fragende Herr schnell folgen und bat nun seinerseits das Frühstück allmählich zu beenden, wie er es eben gewohnt war, wenn er FalschparkerInnen aufforderte, den Ort zu verlassen. Über die Freundlichkeit verwundert, fragten die FrühstückerInnen, ob noch zwei Minuten für das Beenden und Aufräumen "drin" wären, worauf der nette Herr, nennen wir ihn mal ab jetzt Harry Klein, sich zu allen anderen herabliess und somit das Strassenfrühstück "unter Polizeischutz" stellte. Und dann sahen alle auf einmal die drei silbernen Pickel auf der Schulter des Harry Klein! Aha, dachten sie, so ist das also: Während letztes Jahr (UNiMUT 115 berichtete, d.S.) die FrühstückerInnen von einem Dirty Harry mit drei goldenen Pickeln auf der Schulter schon nach 40 Sekunden mit lautem Gebrülle von der Fahrbahn verscheucht wurden, war diesmal Harry Klein mit den drei silbernen Pickel sehr verständnisvoll, oder lag es etwa daran, daß Mobil-ohne-Auto-Woche war? Paul NC auf GymnasialreferendarInnen: 691Ab diesem Herbst werden nicht mehr alle ReferendarInnen für das gymnasiale Lehramt an den Studienseminaren zugelassen (UNiMUT berichtete). Im Haushalt 1997 wurden 691 Stellen für GymnasialreferendarInnen bereit gestellt. Die Verordnung, die auf diese 691 Referendariatsplätze für angehende Gymnasiallehrkräfte paßt, wird derzeit im Kultusministerium erarbeitet und soll Ende Juni in Kraft treten. Es gibt auch schon erste Zahlen, wieviele Plätze für welche Fächer zur Verfügung stehen sollen. Zur Erläuterung: NC (numerus clausus) heißt, daß Plätze nach Note vergeben werden, wobei die Zahl der Plätze vorher feststeht. (Die Zahl der Plätze muß dadurch begründet werden, daß es nicht mehr Ausbildungskapazitäten gibt - sonst kann man sich auf die unberücksichtigten Kapazitäten einklagen.) Die BewerberInnen werden nach Note geordnet und die Plätze auf sie verteilt. Die Note "des NC" ergibt sich dann daraus, daß man guckt, welche Note die letzte Person, die einen Platz bekomt, hat. Interessant ist also beim NC in erster Linie die Zahl der Plätze, da "der NC", sprich die Note, mit der man gerade noch einen Platz bekommt, erst hinterher feststeht und jedes mal schwankt. Weitere Infos: AK Lehramt/GEW-Studierendengruppe c/o FSK, Lauerstr.1; Sprechstunde des AK Lehramt: Mi, 12.00-14.00 im ZFB (Zentralen Fachschaftenbüro, Lauerstraße 1) Wusstet Ihr schon......dass die Zuschüsse des Landes zu den Mensaessen massiv gekürzt werden, in die Haushaltspläne der Studentenwerke massiv eingegriffen wird -- aber Mittel in Millionenhöhe für die Betreuung ausländischer Studierender bereit gestellt werden. Im Endeffekt kann es darauf hinauslaufen, daß die Sondermittel nicht voll ausgegeben werden können, aber an anderer Stelle die Mittel fehlen. ...dass Minister von Trotha, der sich - wie im letzten UNiMUT berichtet - "vor Ort" ein Bild von der Arbeit der Studienkommissionen verschaffen will, vermutlich am 18.Juli - d.h. in der vorlesungsfreien Zeit - nach Heidelberg kommen wird. Gar nicht so schlecht: dann fällt nicht so auf, daß auch in regulären Sitzungen in einigen Fakultäten (nicht in allen!!!) gerade mal die Hälfte der professoralen Mitglieder zur Sitzung kommt - oder sogar der Studiendekan nicht kann... ...dass die armen Reichen jetzt auch noch als Recheneinheit herhalten müssen? So z. B. im Jahresbericht der UNDP (United Nations Development Program), der da u. a. sagt, daß die 10 reichsten Erdenbürger zusammen mehr Kohle haben (133 Mrd. $) haben als die 48 "least developed countries" an Sozialprodukt. Neue Recheneinheit für Großverdiener: LDC-Sozialprodukt-Einheiten; wären in diesem Fall dann 4,8, boaah, ey! ...dass selbiger Bericht (s. o.!) auch den Human Development Index enthält, und dass die BRD da nur Rangplatz 19 einnimmt, weit hinter Frankreich (2), USA (4) und Spanien (11)? Wußtet Ihr nicht? Dann wußtet Ihr bestimmt auch nicht, daß ein Grund dafür vergleichsweise schlechte Ausbildung in Deutschland ist! ...dass bei den Auslandsämtern die Mittel gekürzt werden - da diese Mittel in großen Teilen direkt vom Ministerium kommen und nicht im Unihaushalt stehen, kann man hier - trotz (oder wegen?) "Solidarpakt" kürzen. (Der "Solidarpakt" sieht vor, dass die Unihaushalte in den kommenden 10 Jahren unangetastet bleiben) ...dass es doch bald neue Telefonleitungen für die FSK und die anderen Einrichtungen in der Lauerstraße 1 geben soll? Die alte fällt seit Semestern immer wieder und inzwischen bis zu dreimal die Woche tageweise aus aus -- ein Grund, warum in letzter Zeit oft Anrufe nicht durchkamen. Inzwischen verstärkt sich natürlich der Verdacht, daß es gar nicht so ungelegen kommt, daß die FSK weder Telefonate noch Faxe empfangen oder losschicken kann, gerade Nachfragen in der Verwaltung bei der Vorbereitung von Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und Kontakt zu anderen Hochschulen sind so wirkungsvoll unterbunden und der Eindruck des Chaotenhaufens in der Lauerstrasse wirkungsvoll bestärkt. ...dass sich mit Deutschen verheiratete Frauen ausländischer Staatsbürgerschaft jetzt nicht mehr grundsätzlich mindestens drei Jahre von ihrem Ehemann mißhandeln lassen müssen? Weil ich's nicht schöner schreiben kann zitiere ich ein paar Zeilen aus dem FR-Bericht zum neuen Ausländergesetz vom 13.6.'97: "Bisher war eine Ehedauer von drei Jahren nötig, um sich ein Aufenthaltsrecht zu sichern und im Falle einer Scheidung nicht ausgewiesen zu werden. Ausländische Ehefrauen, die von deutschen Männern mißhandelt wurden, sollen nun in 'außergewöhnlichen Härtefällen' auch noch vor Ablauf von drei Jahren Ehedauer nach der Trennung ein eigenständiges Aufenthaltsrecht bekommen können, das [und es kommt noch besser Freunde, schnallt Euch an!] 'zur Bekämpfung von Mißbrauch' im Rahmen einer 'Gesamtwürdigung' aber auch versagt werden kann, wenn es sich um Sozialhilfeempfänger handelt." Weil's in solchen Kreisen ja sowieso zum Umgangston gehört, oder weil man dann per Abschiebung eine Sozialschmarotzerin los würde? So eine Scheiße! ...dass die PDS-Hochschulgruppe im Rahmen der Aktionstage an der Uni HD alte Traditionen aufleben läßt? Zitat aus der Terminübersicht: "Mauerbau gegen Bildungsklau der PDS-Hochschulgruppe". Dor Opfel föllt nüsch woid vom Schdomm, ne wor! ...dass Rektor Ulmer bei den Fakultätsratswahlen in seiner Fakultät immerhin eine Stimme bekommen hat? Wer das wohl war... ...dass man in Deutschland bald "Unternehmensgründung" studieren kann? Dieser Studiengang wurde von der Deutschen Ausgleichsbank (das sind die mit den BAföG-Darlehen), die sich davon eine "Initialzündung für mehr neue Firmen" verspricht, der European Business School in Reichartshausen gestiftet. Und die bildet dann ab nächstem Wintersemester lauter professionelle Unternehmensgründer aus, die dann bis zum Abwinken Unternehmen gründen, das geht wie's Hasen machen. Walter I. Schönlein Einführungen in Fachdatenbanken der UBWer bis jetzt nicht dazu gekommen ist, aber immer noch Wissensdurst empfindet oder wem die Hausarbeit nun wirklich im Nacken sitzt, der/die kann sich noch an einigen Terminen in die Fachdatenbanken in der UB einführen lassen. Dauer der Führung: ca. 1,5 Stunden. Geo-Wissenschaften: Geschichte: Kunstgeschichte/Musikwissenschaft: Literatur-/Sprachwissenschaft: Medizin: Naturwissenschaften: Pädagogik: Philosophie: Psychologie: Rechtswissenschaft: Sozialwissenschaften: Theologie: Das muss schlechter werdenGute Noten machen gewissen Professoren der Heidelberger Physik schon seit Jahren zu schaffen. War es vor einiger Zeit vor allem die "Einslastigkeit" der Diplomprüfungen, auf die sich das Augenmerk richtete und die zu wiederholten Appellen, doch die "Dynamik der Notenskala auszuschöpfen" führten, so ging es im letzten Fakultätsrat um die Noten in Promotionsverfahren. Der Genauigkeit halber sollte mensch sagen, dass Dissertationen nicht benotet werden, sondern ggf. "Prädikate" erhalten, mit klingenden lateinischen Namen. Wenn mensch ehrlich ist, hat sich da aber mittlerweile eine Interpretationspraxis entwickelt, und nach dieser ist die Notenverteilung in der Physik augenblicklich so, dass 21% der frischgebackenden DoktorInnen die Uni mit einer 1 verlassen, 70% mit einer 2 und 9% mit einer 3. Die Effektiv-Vier, immer noch "rite" genannt, kam gar nicht vor. Zu wenig "Dynamik", ganz klar. Folge dieser Aussprache im Fakultätsrat ist jetzt ein Brief, den der Dekan an die BetreuerInnen von Dissertationen verschickt hat und der dem UNiMUT zugespielt wurde. Hierin äußert Dekan Wegner Angst, die gegenwärtige Benotungspraxis könne die "Glaubwürdigkeit der Fakultät" gefährden, schlimmer noch, "die faire Beurteilung der wirklich herausragenden" KandidatInnen. Es folgt ein Aufruf, die Skala der Einzelnoten voll auszunützen, inbesondere innerhalb der Arbeitsgruppen müsse auch schon mal was anderes als "summa cum laude" (vulgo 1) vergeben werden. Mit einem Appell allein wollen es Dekan und Promotionsausschuss aber nicht bewenden lassen. Wer in Zukunft ein Prädikat verleihen will (was de facto bedeutet "keine vier"), soll das von vorneherein sagen, also gleich nach der Begutachtung der Dissertation. Soll das vor allem gleich beim Promotionsausschuss sagen, auf dass dieser hin und wieder mal Emissäre in die Prüfung schickt, die im Zweifel die Vergabe eines Prädikats nochmal heftig in Frage stellen. Es bleibt abzuwarten, was die Prüfer zu diesem Eingriff in ihre Prüfungsbefugnis (um das böse Wort "Bespitzelung" zu vermeiden) sagen werden. Ganz vernünftige Menschen werden ohnehin fordern, dem Prädikatsunwesen ein Ende zu bereiten. Denn es ist kein sehr kluges Ansinnen, von den Leitern von Arbeitsgruppen, die typischerweise über Jahre mit den DoktorandInnen gearbeitet haben und deren Herzblut häufig in den Arbeiten steckt, zu verlangen, sie sollten ihre Schützlinge in der Prüfung mutwillig im Interesse eigenartiger "Dynamiken" tunken. Das damit zu erwartende Scheitern des Ansinnens durch mehr oder minder repressive Maßnahmen verhindern zu wollen, macht die Sache nur noch schlimmer. Herr Wegner, lernen Sie aus der DDR: Wenn ein System nur noch mit Repressionen zu halten ist, sollte mensch es ganz schnell abschaffen. Gustav AktionswochenViel war los in letzter Zeit: am Freitag, den 13. fand der erste uniweite Frauentag statt, allerdings mit viel Regen -- Pech für die, die deshalb nicht kamen. Angesichts des großen Anklangs, den der Tag mit seinen vielfältigen Angeboten fand, wird er aber vielleicht nächstes Jahr wiederholt. Weiter ging es am Sonntag mit dem Projekttag der altertumswissenschaftlichen Fachschaften im Seminargebäude am Marstall - samt Ständen aus den Mannheimer und Mainzer Fachbereichen. Vorgestellt wurden Scherben, Papyri mit Liebeszauber oder das Funktionieren vorgeschichtlicher und antiker Waagen. Es wurden Fibeln, Bänder, Höhlenbilder oder Mosaike gefertigt - ein Kind wollte gar nicht glauben, daß es sich nicht in einem Kindergarten befand, sondern in einer U-ni-ver-si-tät; man konnte sich auf einer römischen Latrine oder als Pharao oder Pharaonin ablichten lassen oder essen wie in der Hallstattzeit. Diesem methodisch eher ungewöhnlichen, vom Gegenstand her aber auf jeden Fall akademischen Happening folgte am Dienstag ein universitäres Ritual: die Wahlen zu den Unigremien nebst dazugehörigen "Wahlkampf" - ein Vorgang, den Prorektor Greiner lapidar als "Unsinn" bezeichnete. Viel Sinn konnte man dem ganzen wohl wirklich nicht abgewinnen, weshalb nicht mal 10% der Studierenden daran teilnahmen. Viele bekommen wohl immer noch nicht mit, was in den Gremien oder allgemein in Sachen Hochschul- und Studienreform los ist - das meiste geschieht allerdings auch nicht in den Gremien. Zeitgleich mit den Gremienwahlen fand am 17.Juli der Autofreie Hochschultag (AFH) statt, zu dem sogar der Uni-Kanzler nach mehrmaligen Nachfragen einen Aufruf unterschrieb, eingebettet war das ganze in die MOA - die Mobil-ohne-Auto-Woche. Am 18.Juni ging es dann gleich weiter mit der Aktionswoche vom 18.-25.Juni, unter dem Motto "Reformieren statt Deformieren", veranstaltet von verschiedenen Gruppen an der Uni (JuSos, AB Zahltag, Appel un´ Ei, ...) und den Studierendenvertretungen von Uni (FSK und Fachschaften) und PH (AStA). Die Woche wurde "aufgetaktet" am Mittwoch und Donnerstag mit "Happenings" im Neuenheimer Feld und vor dem Rektorat. Ansonsten gab und gibt es viele Veranstaltungen zu Themen wie Studienreform in der Kunstgeschichte, Wozu Philosophie, Hochschulrahmengesetz, Rettet den Standort Deutschland!, DozentInnencafé, Wohin mit der Soziologie?, ... Beendet wird das ganze mit einer Fete im Marstall am Mittwoch, das werden vermutlich mehr mitbekommen... Der Aktivismus hält übrigens auch nach den Aktionstagen an: einige Veranstaltungen mußten aus Terminwochen auf die kommenden Wochen oder kommendes Semester verschoben, einige werden vielleicht wiederholt werden. Nebenher laufen oder liefen spezielle Gastprofessuren in Soziologie oder Geographie. Im Romanischen Keller lief Krapps letztes Band und läuft auch in diesen Tagen wie immer nur nur Feines. In der Mensa gibt es sicher auch wieder bald Aktionswochen - wenn dafür noch Geld da ist bei den enormen Kürzungen beim Studentenwerk. Jede Woche tagen viele Gruppen, Initiativen, Arbeitskreise und die Fachschaften an den einzelnen Fachbereichen und natürlich die FSK und außerdem beginnt gerade die Überarbeitung des Sozialhandbuchs, des Lehramtsreaders und der Lila Karla (das Fraueninfo des Frauenreferats), ein AusländerInnen-AK konstituiert sich, die Ersti-Infos und Vorlesungsverzeichnisse werden überarbeitet und die nächsten Ersti-Einführungen werden geplant... Leider werden all diese Sachen immer von wenigen gemacht und eigentlich auch von wenigen besucht. Dabei gebe es soviele Anlässe, aktiv zu werden oder Gruppen zum Mitmachen! Ihr werdet auf diesen Seiten einen Aufruf zur Mitarbeit nach dem anderen finden. Es gibt also ganz offensichtlich trotz oder wegen all des Aktivismus und der drängenden Probleme ernsthafte Probleme, genug Leute zum Mitmachen zu finden. Findet Euch doch bitte auch mal ein - trotz oder nach Klausuren, Hausarbeiten oder Hiwijob, das wäre einfach gut, findet ihr nicht? Marion Aktionsbündnis Zahltag: Keine Zeit für StreitereienDas Sommersemester ist nun schon wieder eineinhalb Monate alt, und an den Heidelberger Hochschulen herrscht nach dem sehr ereignisreichen Winter mit Demos, Treuhandkonto und zahlreichen anderen Aktionen trügerische Ruhe. Vor wenigen Wochen hat der Landtag Studiengebühren ab dem 14. Semester beschlossen, die Kürzungen an den Instituten dürften inzwischen überall ins Auge springen, Profs fliehen in andere Bundesländer, wer aufgrund des neu eingeführten NCs keinen Platz mehr fürs Lehramts-Referendariat bekommt, möchte ihnen gerne folgen, und wahrscheinlich wird vielen Studis bald nichts anderes übrig bleiben. Die richtige Situation also, um sich voll und ganz auf den Protest gegen diese weitere Verschlechterung unserer Studienbedingungen zu konzentrieren! Leider hat man jedoch wegen der üblichen Anlaufprobleme zu Semesteranfang in den vergangenen Wochen vom Aktionsbündnis Zahltag in dieser Hinsicht wenig gehört. Vor allem wurde an und über uns geschrieben, und wir finden es notwendig, an dieser Stelle einige Gedanken dazu loszuwerden. Manche haben wahrscheinlich gehört, daß am 1. Mai im Rahmen der DGB-Kundgebung ein Redebeitrag des Aktionsbündnisses über die Situation an der Hochschule gehalten wurde. Das war neu und eine positive Folge des intensiveren Kontaktes, der sich aus den zurückliegenden Aktionen ergeben hatte. Wir stimmen den KritikerInnen zu, daß es sich bei der Rednerin nicht, wie es auf unserem Flugblatt hieß, um eine "Vertreterin der Studierenden" (was man in der Tat als: "durch Wahl legitimierten Repräsentantin" verstehen kann) gehandelt hat, und bitten uns diesen Lapsus zu entschuldigen. Allerdings möchten wir klarstellen, daß er absolut nichts mit unserem Demokratieverständnis zu tun hat, wie uns von manchen Seiten unterstellt wurde. Die meisten von uns engagieren sich zum ersten Mal an der Hochschule und machen deshalb manchmal auch Fehler. Aber demokratische Mitbestimmung der Studierenden ist gerade unser Hauptanliegen. Demokratie an der Hochschule bedeutet für uns allerdings nicht in erster Linie die Abgabe einer Stimme, denn Stellvertreterpolitik kann eigenverantwortliches Handeln nicht ersetzen. Auch kann Demokratie unserer Meinung nach nicht allein darin bestehen, daß -- hoffentlich von vielen Studierenden -- gewählte VertreterInnen sich den Kopf über die Zukunft der Hochschule zerbrechen. Für uns heißt Demokratie vor allem, daß Basisdemokratie einen konkreten Inhalt erhalten muß, indem möglichst viele Studis selbst für ihre Rechte eintreten. Dafür ein Forum zu bieten, war und ist das Ziel des Aktionsbündnisses. In Baden-Württemberg sind die gewählten Studierendenvertretungen leider weitgehend rechtlos. Der beste Beitrag, den sie, unserers Erachtens, zu einer Demokratisierung der Hochschule leisten können, ist, die demokratische Mitwirkung möglichst vieler Studierender zu fördern. Daß in der vergangenen Zeit unterschiedliche Prioritätensetzungen und fruchtlose Auseinandersetzungen die Kommunikation zwischen der FSK mit dem Aktionsbündnis erschwert haben, ist bedauerlich, aber wir halten es für höchste Zeit, nun zu einer intensiveren und vor allem effektiveren Zusammenarbeit zurückzukehren, damit unser gemeinsamer Protest und der der Studierenden (Sind Aktionsbündnis Zahltag und FSK nicht Studis? d. Sin) noch wirkungsvoller werden kann.Wir halten es für einen Schritt in die richtige Richtung, daß sich zur Organisation der Aktionswoche vom 18.-25.Juni 1997 politische Gruppen und Fachschaften zusammengetan haben, um sich über alle Meinungsverschiedenheiten hinweg für Unireform statt Unideform einzusetzen. Außerdem laden wir alle, die noch mehr tun wollen gegen Studiengebühren und für Chancengleichheit und freien Hochschulzugang, herzlich ein, im Aktionsbündnis mitzuarbeiten. Es ist egal, ob Ihr Mitglied einer Gruppe oder bisher "EinzelkämpferIn", Ersti oder "LangzeitstudentIn" im 10. Semester, lange aktiv oder politisch noch am Schnuppern seid -- wir brauchen Eure Mitarbeit! Besonders den Gruppen, die sich zur Zeit nicht am Bündnis beteiligen, bieten wir an, die Mißverständnisse und Haarspaltereien der vergangenen Monate zugunsten einer besseren Zusammenarbeit zu beenden: Es ist zuviel an- und übereinander geschrieben und zu wenig miteinander diskutiert worden. Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß die Einführung der Studiengebühren ab dem 14. Semester immer noch erst der Anfang ist und daß wir in den nächsten Monaten weitere entschlossene Maßnahmen zur Deform der Hochschulen zu erwarten haben. Deshalb müssen wir uns alle möglichst schnell zusammenraufen und auch in diesem Semester gemeinsam zeigen, daß die Heidelberger Studis auch weiterhin nicht bereit sind, diese Politik der Landesregierung einfach zu schlukken. Nur gemeinsam haben wir eine Chance, unsere Ausbildung zu verteidigen. Deshalb: Alle gemeinsam gegen Studiengebühren und für eine demokratische Hochschulreform! Das Aktionsbündnis Zahltag trifft sich Dienstags, 20 Uhr, im Dachgeschoß der Lauerstraße 1 (FSK-Büro). Nici Mayer Heidelberger Polizei begeht HausfriedensbruchBereits zum wiederholten Male versuchen die eifrigen Heidelberger Staatsschützer den Widerstand gegen das Maiansingen der Burschenschaften in der Nacht auf den 1. Mai zu kriminalisieren. So durchsuchten am frühen Morgen des 18.6.97 fünf Beamte der Heidelberger Kriminalpolizei/ Dezernat Staatsschutz unter Leitung des übereifrigen Staatsschützers H. (Name der Red. bekannt) den Wohnort eines Heidelberger Studenten. Der richterliche Durchsuchungsbefehl war aufgrund des Vorwurfs der "schweren Körperverletzung" ausgestellt worden. Dieser Vorwurf bezieht sich auf Auseinandersetzungen am Rande des diesjährigen Maiansingens, bei denen mehrere Personen verletzt wurden. Im Gegensatz zur Darstellung in der Rhein-Neckar-Zeitung, die berichtete irgendwelche Jugendliche wären in der Unteren Straße zusammengeschlagen worden, handelte es sich nach Recherchen der Autonomen Antifa Heidelberg um Auseinandersetzungen mit organisierten Neonazis. Aufgrund der großen Präsenz von AntifaschistInnen am Tag vor und während des Maiansingens - so fand am 30.4. eine Demo gegen Burschenschaften mit ca. 350 TeilnehmerInnen statt - stehen die Büttel des Heidelberger Staatsschutz anscheinend unter dermaßen großem Erfolgsdruck, daß sie auch vor Rechtsbrüchen nicht zurückschrecken. So durchsuchten sie vergangenen Woche nicht nur die Räume des Beschuldigten, sondern durchwühlten auch die Zimmer der nicht anwesenden MitbewohnerInnen. Da für die Zimmer dieser Personen kein Durchsuchungsbefehl vorlag, handelt es sich bei diesem Vorgehen um einen klaren Rechtsbruch. Nach der Durchsuchung wurde der Beschuldigte auch noch auf das Polizeirevier/Mitte verschleppt, wo er sich einer erkennungsdienstlichen Behandlung und einer Zeugengegenüberstellung unterziehen mußte. In den vergangenen Jahren kam es bereits wiederholt zu Ermittlungsverfahren und Prozessen gegen Heidelberger AntifaschistInnen. Hintergrund dieser Verfahren sind oftmals unhaltbare Anzeigen von Neonazis, denen dann vom Heidelberger Staatsschutz ganze Fotomappen von AntifaschistInnen präsentiert werden. Und sofort macht sich dann der Staatsschutz dies zu Nutze um mal wieder in antifaschistischen Zusammenhängen herumzuschnüffeln. Da der Staatsschutz zumindest mit den Strafverfahren keinen Erfolg hat, wurde erst vor wenigen Wochen deutlich. Da wurde nämlich das Verfahren gegen zwei Antifaschisten wegen angeblicher Körperverletzung eingestellt, da sich die anklagenden Neonazis völlig in Widersprüche verwickelten und auch nicht ausschließen konnten, den Hitlergruß gezeigt zu haben. Trotz der wiederholten Einschüchterungsversuche und der äußerst lästigen Ermittlungsverfahren gegen AntifaschistInnen wird es den Behörden nicht gelingen, den Widerstand gegen das jährliche Maiansingen zu brechen. Nächstes Jahr geht es weiter. Solidarität mit den verfolgten AntifaschistInnen Vor einem Jahr starb Mehmet Kaya.Erschossen von türkischen Todesschwadronen. Seinen Mördern ausgeliefert nach deutschem Recht und Gesetz. In der Türkei ist Kaya für die kurdische demokratische Partei HADEP bis 1988 aktiv. Vor der Bedrohung durch Polizei, Armee und Todesschwadronen flieht er mit seiner Familie zunächst in die Schweiz. Nachdem ihm dort das Asyl verwehrt wird, begibt er sich in die BRD. Vier Jahre lebt er mit seiner Ehefrau und seinen drei Kindern in Heidelberg-Handschuhsheim, wo er das Asylverfahren abwartet und sich weiterhin politisch engagiert. Das Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge, das Verwaltungsgericht Karlsruhe und die Obergerichte sind sich schließlich einig: Mehmet Kaya drohe in seiner Heimat keine Gefahr, da er nur ein "unbedeutender Mitläufer" der Opposition sei. Im Oktober 1993 wird die Familie Kaya in die Türkei abgeschoben. Dort engagiert Mehmet sich wieder in der HADEP, worauf er von Zivilpolizisten mit dem Tode bedroht wird. Am 24. Juni 1996 wird er auf dem Rückweg von einer Parteiveranstaltung in einen Hinterhalt gelockt und gemeinsam mit zwei Parteifreunden erschossen. Für den Überfall erklärt sich die "Türkische Rachearmee" verantwortlich -- vom türkischen Staat geduldete Todesschwadronen. Kayas Mörder sind bis heute nicht gefaßt. Die BRD unterstützt die Türkei weiterhin mit Waffen und Geld. Die Asylgesetze und Abschiebebestimmungen, die eine legale Auslieferung von Kaya an seine Mörder ermöglichten, sind seitdem noch verschärft worden. Termine:26.06. 21.00h AZ UnheilBar: LesBiSchwules Kneipentreffen. 27.06. 19.00h Deutsch-Amerikanisches-Institut Heidelberg: 50 Jahre Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes: Festveranstaltung mit jiddischen Liedern zur Verfolgung und Widerstand. 28.06. 22.00h AZ-Kelller: Techno-Disaster mit DJ's Lars, Plastic Pink, Mr. Maniac, Agent 23. 30.06. 20.00h Kommunales Kino im Karlstotbahnhof: Die Kontinuität des faschistischen Bildes im BRD-Nachkriegsfilm. Verantwortlich für diese Seite: Antifa AK der FSK Wilder Sex und Derbe tänze:Mittwoch, 25.6.97 Freitag, 27.6.97 Montag, 30.6.97 Juli 1997Dienstag, 1.7.97 Mittwoch, 2.7.97 Donnerstag, den 3.7. Freitag, 4.7.97 Montag, 7.7.97 Dienstag, den 8.7. Mittwoch, 9.7.97 Brotaufstrich und Brot gebacken -- kriegt der Studi rote BackenAber erst mal zu was anderem: Ökoessen in der Mensa! Ab den Sommersemesterferien sollen alle Tellergerichte in den Mensen aus 100% kontrolliert biologischem Anbau (kbA) sein, was sehr fein ist, weil gesünder und weniger Umweltverschmutzung, denn kbA ist kein schwammiges Etikett, sondern eine geschützte Bezeichnung, deren Mindestanforderungen von der EU festgelegt werden. In diesen Anforderungen sind Kriterien wie "kurze Transportwege", "regionale Produkte" oder gar "jahreszeitgemäß" jedoch nicht enthalten, was weniger fein ist, denn dann kommt das Zeug wenn es der Ökobauer im Kraichgau nicht liefern kann aus "Da-wo's-am-billigsten-ist", und das kann ganz schön weit sein. Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der Verarbeitung, denn auch die beste Ökokarotte gibt nicht mehr viel her, wenn sie stundenlang gekocht wurde. Die Anstrengungen der Mensaleitung und Mensamitarbeiter sollen hier jedoch nicht vergessen werden. Und genau diesen wird gerade durch massive Kürzungen der finanzielle Spielraum genommen, personalmäßig bewegt man sich an der Schmerzgrenze. Trotzdem darf man gespannt sein wie die Mensa die Aufgabe bewältigt nahrhafteres, gesünderes, schmackhafteres und umweltverträglicheres Essen anzubieten. Womit wir beim Thema (s. o.!) wären: Appel un' Ei macht heftigst Aktion, um die Ernährungssituation der Studis zu verbessern! Am 9. und 10. Juli gibt's Infoveranstaltungen, bei denen es um ökologischen Anbau u. ä. (genauere Informationen beim A&E-Container) gehen wird. Am 11. wird Sauerteig angesetzt und Brotaufstrich gemacht und am 12. Juli wird das Brot gebacken und anschließend mit dem Brotaufstrich verzehrt. 'n Gude!
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