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UNiMUT im Winterschlaf -- fast alle Inhalte hier sind mindestens fünf Jahre alt und vor allem historisch interessant. Wenn du die Seite magst: Wir lesen unsere Mail noch und helfen dir gerne, den Online-UNiMUT wiederzubeleben. Termine |
Inhalt
Die ersten HundertJanuar 1989. In Berlin steppt der Streikbär und in HD ist immer noch tote Hose. In der FSK hat man schon lange über alle möglichen Aktionen geredet, geredet, geredet, aber bisher hat sich nix getan. Aber dann soll´s endlich abgehen: In Stuttgart ist eine große, landesweite Demo geplant. Alle Fachschaften planen Aktionen in HD und niemand weiß, wo was wann abgeht. 17:Januar 1989. In einem Büro im Theologischen Seminar setzen sich zwei Theos an den Schreibtisch eines Profs (Alt-68er Kristian Hungar schwelgt in Weltrevolutionsnostalgie und ist total kooperationsbereit). Während alle zur Demo fahren, sitzen die beiden da und sammeln alle Termine, produzieren studentische Betroffenheitslyrik und suchen nach dem genialen Titel. Zum Schluß kommt dann nichts besseres raus, als der Titel der Konferenz in Berlins Rostlaube "Unimut". Also: Edding raus, Titel gemalt (Marco: Ich fand den ersten, handdesigneden Titel viel persönlicher!) und das ganze zur Druckwalze gebracht. Die haben gleich gedruckt und am Abend, als unsere DemonstrantInnen aus Stuttgart zurückkamen, konnten wir die Dinger schon verteilen. Naja, so ungefähr war´s. Und dann ging´s in den nächsten Tagen Schlag auf Schlag und immer mehr inhaltliches kam in der nächsten Zeit dazu. Dieter Ja, die "Streikzeitung Uni Heidelberg", "uniweit, täglich, interdisziplinär". Täglich aber war der UNiMUT nur bis zur Nummer 6, dann brauchte es schon ein "Hurra, wir schreiben noch" quer über der immer noch uniweiten und interdisziplinären Nummer 7, die einen Rückblick auf die Turbulenzen des damaligen Wintersemesters lieferte. Nun, zur VV kamen "nur noch" gut 600 Leute (Jahre später gabs mal eine Schlagzeile über eine VV mit knapp 150 Versammelten...). Der UNiMUT wurde gesetzt, wurde zur "Zeitung der Uni Heidelberg" und bekam mit der Nummer dreizehn auch endlich sein gewohntes Gesicht. Auch das FSK-Modell etablierte sich, wenn auch mit einigen Wehen. Der Sonder-UNiMUT 17 etwa bestand aus einem offenen Brief an den damaligen Rektor Sellin und beklagte eine kalte Behinderung der Arbeit der FSK. Die Nummer 21, im Juni 1990 ist dann die erste mit vier Seiten, und da der Damm schon mal gebrochen ist, gibts nur noch selten weniger. In der nächsten gibts nicht etwa die hübschen Grafiken, die wir heute haben -- auch wenn der Computer spätestens seit der Nummer 4 Einzug gehalten hatte. Nein, es ging um die Besetzung der Plöck 58, vermutlich der letzten Hausbesetzung in Heidelberg. Wahlergebnisse waren der damaligen Redaktion nur eine kleine Tabelle wert. Im Januar 91 gibts ein UNiMUT-Extra zum Golfkrieg, und der beschäftigt den UNiMUT auch noch weiter, zwischen 21.1 und 7.2 erscheinen 6 Ausgaben des UNiMUT, darunter eine mit einer Doppelseite Gore-Fotos - solche Schocker kriegen wir nicht mehr zusammen. Dafür auch kein Interview mit dem künftigen Rektor der Uni Heidelberg -- Peter Ulmer gibt sich im UNiMUT 36 die Ehre. Da war auch schon das "an" im "Zeitung der Uni Heidelberg", ganz unauffällig bei der Nummer 31 reingerutscht. Herrn Ulmer wird das nochmal beschäftigen, wenig später besteht er darauf, daß das zwischenzeitlich zur Kunstform gewordene "an" auch ja lesbar und ausreichend groß bleibt. Zeitung der Uni Heidelberg geht natürlich nicht, wenns nicht vom Rektor unterschrieben ist. Wir nähern uns der halben hundert, und allmählich werden die Probleme (Studi-Ticket, noch mit Anführungszeichen, in Nummer 47) vertraut -- wie auch der Rektor, der zusammen mit der damaligen AStA-Vorsitzenden Maintz und dem dem ausharrenden Studienreformminister Trotha den Titel des UNiMUT 46 schmückt -- "Welcher dieser drei Personen würden Sie einen Handmixer abkaufen?". Damit kam der fünfzigste UNiMUT und zur Feier dessen ein grosses Fest. Damit kommt aber auch der Generationswechel: Gerald und Till gehen, und es beginnt eine längere Phase mit eher fließendem Wechsel in der Redaktion. Ein kontinuierlicher Mitarbeiter über die nächsten zwanzig Ausgaben war Gary Larson, der sich aber nicht mit Gerhard Seyfried messen konnte. Ungezählte Male mußte seine kurze Geschichte der undogmatischen Linken herhalten, Dauerbrenner wie "Denk an die Folgen" oder "Die Folge war ein fürchterliches Chaos" finden sich in unserem Archiv fast dutzendfach. Vielen Dank an die Verlage. Die Spielchen mit der Terminbezeichnung beginnen in Ausgabe 60, stilgerecht mit "Termiten". Parallel wächst der UNiMUT, die Nummer 54 durchstieß die Sechs-Seiten-Grenze, bei der Nummer 61 sind es dann schon zehn Seiten. Dezember 93. Wieder ein versuchter Aufstand der Studis, nur bleibt er diesmal noch früher stecken als 88/89. Der UNiMUT hatte vorgebaut, schon im Sommer zuvor hatte es mal wieder einen SonderUNiMUT zu einer VV gegeben, ein Aktionstag wg. Studiengebühren hatte sogar ein Foto auf der Titelseite gegeben. Derweil hat sich ganz von hinten der Computer eingeschlichen: Seit der Nummer 75 wurde wenigstens der Text nicht mehr geklebt. Damit kamen dann allerdings auch eine ganze Menge Zwölfseiter auf den UNiMUT-Etat zu. Und damit sind wir fast in der Gegenwart. Die Probleme sind die alten: Wir haben keine Leute, und an den Unis bewegt sich nichts. Nichts neues im Land? Demi Nachtrag zu den WahlenErstmal müssen wir wohl erklären, daß das Kürzel FdA, das an einer der Tortenstücke der tollen Grafiken letztes Mal pappte, keineswegs Für den Arsch und auch nicht Friß die Anderen (wäre anbetrachts des Ergebnisses auch etwas prätentiös gewesen) heißt. Es stand -- treue UNiMUT- oder ruprecht-LeserInnen wußten es -- für Freiheit der Andersdenkenden, diese seltsame Agglomeration von Burschis und Reps. Sorry, Ex-Reps, um den Platz für die Gegendarstellung nächstes Mal zu sparen. Außerdem haben sich einige Menschen beschwert, daß keine Zahlen in den Grafiken standen. Die Zahlen fehlten mit Bedacht, weil die Studis in den gewählten Gremien letztlich eh keine große Rolle spielen und drum die Sitzverteilung nicht wichtig ist. Wirklich entscheidend ist nur, daß die Fläche der FSK mehr als der Halbkreis ist. Das aber ist aus den Grafiken auch für Nichtmathematiker zu ersehen. Viel interessanter sind da die nach Fakultäten aufgeschlüsselten Wahlbeteiligungen, die ein aufmerksamer Biologe anmahnte (nun, die haben ja auch was vorzuzeigen). Die gabs beim letzten Redaktionsschluß noch nicht, und obwohl unser Herz blutete, mußten wir sie wohl oder übel auf die nächste Ausgabe verschieben. Auf diese also. Phil-Hist, sonst. Mitarbeiter: von 39 Wahlberechtigte waren 39 beleidigt wegen Ihrem Titel "sonstige" und wählte gar nicht. Auch schön. Und nicht eineR hat eine ungültige Stimme abgegeben...das macht sich gut in der Statistik! Insgesamt sollte mensch die Wahlbeteiligung an der Fak für Pharmazie hervorheben. Profs 62,5 / Studs 27,85 / Wiss.Dienst 44,12 / sonst.Mitarb. 14,29!! Wurden sie gedoped ? Womöglich mit ULMERIN??? Auwei! Bemerkenswert ist auch, wie sich die FI Jura gegen JustIn durchgesetzt hat: FI Jura 66,16%, JustIn 33,84%. Alle danken allen, die alle gewählt haben.
Zentrales PrüfungschaosMagisterprüfungen in der Altstadt. Irgendwie laufen sie immer etwas chaotisch ab: die zuständigen Dekanate sind überlastet: häufig erledigt eine Sekretärin mit kaum erwähnenswerter Unterstützung durch HiWis das Gros der Prüfungsangelegenheiten. Irgendwie. Zuständigkeiten sind nicht immer klar. Am Ende gibt es dann doch einen Abschluß. Irgendwie. Ein Ausweg aus dem Prüfungschaos suchte das Projekt "Zentrales Prüfungsamt". Sein Ziel war das Erarbeiten eines Konzepts für ein Zentrales Prüfungsamt in der Altstadt. Ein Amt, das die Prüfungen von fünf Fakultäten: der Philosophisch-Historischen und der Neuphilologischen Fakultät, sowie der Fakultäten für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Orientalistik und Altertumswissenschaften sowie Geowissenschaften koordinieren soll. Grundgedanke: alle mit der Prüfung verbundenen Verwaltungsvorgänge in einem Amt zu konzentrieren. Allerdings ist eine effektive Prüfung nicht nur ein Problem der formalen Zentralisierung Ein leistungsfähiges EDV-System ändert nichts daran, daß man Termine auch individuell abstimmen muß. Für den Bürokraten ist es kein Problem, alle Übersetzungsklausuren in einer Woche schreiben zu lassen; für die Prüflinge ist es aber sinnvoll, zwischen diesen Klausuren einen größeren Zeitraum zur Verfügung zu haben. Dies setzt die Bereitung zur Koordination und Abstimmung voraus, aber nicht, daß jemand diese zentral verordnet wird. Äußerst problematisch ist, daß ein zentrales Amt einen größeren Bereich erfassen würde, als die "Unidemokratie" mit ihren Fakultätsräten und Prüfungsausschüssen repräsentiert. Die Verwaltung säße endgültig höher als die zumindest vom Anspruch her inhaltlich begründete Selbstverwaltung. Die betroffenen Fakultäten und Fachschaften werden dieses Thema intensiv diskutieren müssen. Das Konzept für ein Zentrales Prüfungsamt kann im ZFB eingesehen werden. Kirsten LeserinnenbriefQuo vadis - Deutschland oder verliere nicht den MutNach dem Studium stellt sich für viele die Frage, wie geht es weiter. Ein Diplom-. Magister- oder Staatsexamensabschluß oder ein Doktor-Titel sind heute keine Seltenheit mehr - das weiß jeder und bestimmt macht jeder die Erfahrung, mit Absagen auf Bewerbungen. (Deine Konsequenz? - Vielleicht doch nur Leute mit Abi 1,0 ???d. S.) Wenn man dann vielleicht schon 200 bis 300 Absagen bekommen hat, dann fragt man sich, was der Uniabschluß wert ist. (Also doch Einschränkung der Studierendenzahlen?? d.S.) Der Gang zum Arbeitsamt brachte bisher nichts da man als Student i.d.R. noch nie versicherungspflichtig beschäftigt war (eine Ausnahme sind manchmal Doktoranden), hat man weder Anspruch auf Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe, noch irgendwelche von Arbeitsamt vollständig getragenen Fortbildungsmaßnahmen (mir erzählte man, daß ich ca. 30 % dieser Kosten selbst tragen müßte und keine Lebensunterhaltungskosten bekäme). Bei Stellenanzeigen macht man dann vielleicht die Erfahrung, daß einschlägige Berufserfahrung gefordert wird - doch ich frage mich, wer bietet mir diese? Die Universität bildet nur aus, die Wirtschaft, Industrie und Unternehmer erwarten junge, dynamische "Überflieger" mit jahrelanger Berufserfahrung. Hier klaffen Wunschvorstllung und Realität weit auseinander - und die leidtragenden sind die arbeitssuchenden Hochschulabgänger. Manch einer hat vielleicht Glück und bekommt durch das berühmte "Vitamin B(eziehungen)" irgendwo rein, doch wer diese Vitamine nicht hat? Vielleicht sind wir , die jetzt ein Hochschulstudium beenden, zur falschen Zeit geboren? In einer Zeit, in der man uns nicht beschäftigen kann oder will (bestimmt könnte man Arbeitsplätze schaffen, wenn man wollte)?! Manchmal frage ich mich, wohin daß führen soll - Quo vadis - Deutschland (ein Staat, der nicht in der Lage ist, seine Bevölkerung zu beschäftigen oder einen gewissen Lebensstandart zu gewähren (keine Arbeit, kein Geld, wer zahlt - die Eltern - oder, falls sie nicht, bist Du Akademiker, der Sozialhilfe bekommt). Ich möcht trotzdem jedem den Mut machen, nicht aufzugeben, auch wenn es schwer ist, sich nach den (über 250) Absagen immer wieder aufzuraffen, Bewerbungen zu schreiben, wenn jede neue Bewerbung einen neue Hoffnung darstellt, die nach einer Absage wieder erlischt. Elvira Liebe Elvira,ich weiß auch nicht, wo es mit Deutschland hinführen soll, wenn ich Deinen (Brief) Artikel lese. Daß Du nur in der männlichen Form über Deine ( Elvira ist doch ein Frauenname, oder?) Probleme schreibst, ist evtl. noch zu entschuldigen mit der geringen Akzeptanz einer korrekteren Schreibweise in "der Wirtschaft", daß Du aber nicht in der Lage bist, eine halbe Seite auf dem Computer zu schreiben, ohne Rechtschreibe- und Grammatikfehler (für das Erste gibts bestimmt eine Funktion an Deinem Computer) hineinzubasteln, stimmt doch bedenklich. Deine Forderungen nach mehr staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft halte ich allerdings für noch bedenklicher. Wäre es Dir wirklich lieber, in einem Staat zu leben, in dem es durch staatliche Lenkung zwar keine Arbeitslosigkeit gibt, in der aber auch nicht jede/r den Beruf erlernen,bzw. das Fach studieren könnte, welches er/sie möchte, weil bei solcher Planung eben auch die Ausbildung zu den Berufen reguliert werden muß??? Als Beispiel nenne ich nur mal die damalige DDR. Oder bist Du dafür, immer mehr Studierwillige mit einem NC, einer Eingangsprüfung o.ä. vom Studium fernzuhalten, damit die Elite, die es geschafft hat, garaniert Arbeit findet? Wo bliebe da das Recht auf Bildung? Und was die Sozialhilfe angeht, glaubst Du, daß du was besseres bist, als der Arbeiter mit Familie, der nach x Jahren entlassen wird und dem keine Fortbildung mehr gezahlt wird, "..weil es sich nicht mehr lohnt"? Außerdem beklagst Du die falsche Zeit, in der Du geboren bist, weil Du keine Arbeitsstelle findest. Ich weiß nicht, wann Du angefangen hast zu studieren, aber die Jahre, in denen ein/e AbsolventIn einer Hochschule automatisch einen Platz bekam, sind schon sehr lange vorbei. Hast Du Dich vor Deinem Studium nicht über die Berufsaussichten nach dem Studium informiert? Um eines klarzustellen: auch ich bin schon arbeitslos gewesen mit zuwenig zum Leben und zuviel zum Sterben, auch ich haben schon zig Bewerbungen geschrieben und nur Absagen bekommen und jetzt finanziere ich mich allein; ich kenne die Situation also auch. Aber ich glaube nicht, daß Anlaß zu einem solchen Artikel besteht. Kerstin (d. a. S. rät: Antidepressiva, Bettruhe und Urlaubssemester. Schnelle Hilfe: exmatrikulieren.) Gesessen... haben u.a. die Senatskommission Lehre (SAL) und die Grundordnungsänderungskommission (GO-Kommission). Der SAL hat sich vor allem damit beschäftigt, eine Vorschlagsliste von Projekten für den Landeslehrpreis zu erstellen, nominiert wird im Rektorat. Die Diskussion von Lehrberichten mußte vertagt werden. Die GO-Kommission hat eine Vorschlagsliste für die Änderung der Grundordnung zusammengestellt; abgestimmt werden muß die Liste im Großen Senat. Deutsche Literatur von Frauen bis 1900Seminar der Fachschaft GermanistikZeit: WS 95/96; Mi, 18 - 20 h Alle kennen Gryphius und Lessing, Kleist, Goethe oder Brentano — aber wer kennt schon Hrotsvith von Gandersheim, Olympia Morata, Sophie Mereau oder Karoline von Günderode? Wer hat jemals ein Werk von ihnen gelesen? In diesem Seminar wollen wir uns mit den vielen Schriftstellerinnen beschäftigen, die für gewöhnlich in den Lehrveranstaltungen nur wenig Erwähnung finden. Dabei sollen nicht nur die einzelnen Frauen, sondern auch die Rahmenbedingungen der jeweiligen Zeit sowie die Voraussetzungen zur Entstehung von Literatur überhaupt berücksichtigt werden: welchen Zugang hatten die Mädchen zu Bildung, welche gesellschaftlichen "Nischen" gab es für selbständig tätige Frauen? Es ist kein Zufall, daß die Autorinnen des Mittelalters überwiegend Nonnen sind, daß in der Neuzeit zunächst vor allem Adlige und Ehefrauen aufgeklärter, wohlhabender Bürger, die es sich leisten konnten, schriftstellerisch tätig wurden. Dieses Seminar ist ein Seminar von Studierenden für Studierende, das heißt, es wird mehr als allgemein üblich von der Mitarbeit der TeilnehmerInnen leben. Eine Themen- und Literaturliste wird bereitgestellt, wobei sich die Themen als Vorschläge verstehen und eigene Ideen jederzeit gerne aufgenommen werden. Auf dieser Grundlage sollen jeweils ein bis zwei TeilnehmerInnen eine Sitzung übernehmen, d.h. sich über die betreffende Schriftstellerin informieren, ein einführendes Referat halten und Texte zu anschließenden gemeinsamen Lektüre und Diskussion auswählen. Nach Möglichkeit sollten sich schon in den Semesterferien Interessierte finden, die bereit sind, die ersten Seminarsitzungen zu übernehmen. Weitere Informationen bei:
Open Air und politische OffenheitAller guten Dinge sind zwei: Der inzwischen schon vergehende Stern des legendären "Kulturreferates 1" glüht am nächsten Wochenende noch einmal hell auf. Beim Höhepunkt des Heidelberger Open Air - Sommers, dem Open House- Festival, das Miguel& Michael mit Hilfe des kulturcafés und dem Eine- Welt- Zentrum auf die Beine gestellt haben. Vor einem Monat waren es Trendsetter der hiesigen Underground- Rockszene, nunmehr ist Abwechslung angesagt; stilistische und kulturelle Offenheit, wie der Name des Festivals ja schon sagt, sollen das Programm bestimmen. Für fast jedeN wird etwas dabei sein: Advanced Chemistry sind Heidelbergs, wenn nicht Deutschlands politisch korrektesten HipHopper.Noch vor kurzem kümmerten sie sich per Maxi- CD um den §3 des Grungesetzes, um die Gleichbehandlung deutscher und ausländischer MitbürgerInnen. Bald schon werden sie mit ihrer neuen Single behaupten:"DIR FEHLT DER FUNK, HEIDELBERG". Wie wahr, einige befürchten jedoch schon, Advanced Chemistry machen den Schwenk von ihrer politischen Correctness hin zum allseits bewährten Hedonismus, der im deutschen HipHop vorherrscht. Wir werden sehen. Vitamin X beschwören ja schon seit Jahren die Togetherness (Titel ihrer letzten CD); wenn Advanced Chemistry vom Kopf her p.c. sind, dann kommt bei Vitamin X der Impuls dazu aus dem Bauch. Ihre Konzerte sind wahre Zelebrationen der Menschlichkeit, ihre Vibes durchweg positiv. Genau wie die der FolkPunker Across the Border aus Weingarten, die sich in Ihren Texten um Themen wie Rassismus und Was- mache- ich -eigentlich- noch- hier-in- Deutschland kümmern, und das mit einem geschüttelten Maß an Lebensfreude. Und dann die Folklore- Fraktion: Al- Sharq mit Bauchtänzerin Qamra arabisch, die Freygish Brothers jiddisch, Azanan African Beat mongolisch. Shabhaz aus Heidelberg macht ein Kabarett, das kürzlich die Wächter der politischen Moral auf den Plan rief, die ihn jetzt vors Gericht zerren wollen. Unzählige Infostände klären über umstrittene politische Befindlichkeiten und das Leben auf dem Planeten Mars auf. Und zu essen wirds mehr als nur Pommes und Bockwurst geben. Also laßt uns nicht im Stich und zeigt uns durch Euer Erscheinen kommenden Samstag, daß die Zeit mit dem Kulturreferat 1 doch nicht so unerträglich war. Miguel Passarge Es wird ein Lied seinOb der Kapitalismus wirklich singend hinweggefegt werden wird, wird die Geschichte beantworten. Im AZ (Alte Bergheimer Straße 7a) jedenfalls gibts jetzt einen revolutionären Chor, der unbedingt noch gern MitgliederInnen hätte. Nachdem der Chor für Fun auf Demos sorgen soll, ist unter dreißig Leuten nichts drin. Drum, packt den Hörer und ruft an: 06221/22652. Oder besorgt Euch das AZ-Programm, da stehen nämlich die Termine drin, zu denen sich die Leute treffen. (Hallo, AZ! Könnt Ihr uns nicht immer euer Programmheft zukommen lassen? d.S.)
Wußtet Ihr schon......daß letzten Freitag (also am 7.7. oder so) die legendäre Math-Phys-Fete war? Wenn nicht, dann ist das gut so, weil nämlich Publizität diesmal No-no war. Nach etlichen unerfreulichen Vorkommnissen bei vergangenen Feten (unter anderem brannte einmal das Theoretikum aus, nach einer Massenschlägerei waren alle Heidelberger Krankenhäuser überfüllt, und regelmäßig spritzte literweise Blut aus Wunden jeglicher Genese) gab es diesmal mehr Auflagen als bei einer durchschnittlichen gewalttätigen Demo: Höchstens 800 Leute, Karten nur im Vorverkauf, eine dreißigköpfige Peacekeeping-Force, ein paar Bühnenschieber und dergleichen mehr. Dem Setzter bleibt nur, sich über die deutlich verbesserte Scherbensituation zu freuen. ...daß Heidelberg nächstes Jahr 800 wird? Ihr hättets bestimmt auch ohne diesen Hinweis nicht übersehen, aber wenn alle feiern, ist es zu spät, um die Jubiläumskasse noch abzuzocken. Wissenschaftliche Arbeiten nämlich, die was damit zu tun haben (wie wärs mit "Synthese von 3,4-Hydroxy-triamincarbonat in der Heidelberger Altstadt", d.S.), können aus "Jubiläumsmitteln", wie es in einem Schreiben an die FSK (nicht den AStA, zefixx!) heißt, gefördert werden. Wer sich gesundstoßen will, rufe Heiner Must unter 542371 an. ...daß mensch sich auch noch am Land bereichern kann, wenn mensch "überdurchschnittlich qualifiziert" ist? Ab dem SS 96 gibts Promotionsstipendien nach dem LGFG (erzählt mir nicht, ihr wollt wissen, was das heißt, d.S.), und wer die will, soll sich bis zum 30.11. bei der ZUV in der Seminarstraße, Zimmer 160 oder 162 die Bewerbungsformulare abholen. ...daß alle UNiMUT-MitarbeiterInnen, die sich jemals um Stipendien irgendwelcher Art beworben haben und erzählt haben, sie seien UNiMUT-MitarbeiterInnen, sofort alles gekriegt haben? Das ist zwar wahrscheinlich gelogen, aber das macht ja nichts. ...daß für den Verwaltungsrat des Studentenwerks dringend eine "Persönlichkeit aus der Wirtschaft" gesucht wird. Bisher war für diesen "Posten" der Direktor der Deutschen Bank Mitglied. Aber vielleicht fällt euch ja jemand ein, der/die eine etwas andere Figur macht - "peanuts" kann wohl jedeR sagen... Die Wahl findet statt am 18.Juli. Vorschläge bis dahin an: Heinz (29439) oder Christhard (06223/484655). ...daß ihr auch in den Ferien nicht auf lahme Sprüche von Rektor und FSK zum Thema Hochschule und Studienreform verzichten müßt? SWF I sendet O-Töne von Rektor und FSK am 16.August von 19.20 bis 20.00 und die AG Funk geht am [wissen wir selbst nicht] mit einem sekundenlangen Beitrag zu Studienzeiten auf Sendung. ...daß Rektor Ulmer eine persönliche Referentin sucht? Nachdem die Stelle auf zwei Jahre befristet ist, ist dies wohl ein Zeichen dafür, daß Rektor Ulmer wirklich nicht mehr länger als zwei Jahre Rektor sein will. Das reicht dann auch... Frauenvollversammlung am 05.07.1995Ja, es gab sie mal wieder, die Frauen-VV, sie ist auch nicht nur angekündigt worden, sondern sie fand auch statt! Leider waren in der Triplex-Mensa nur etwa 40-50 Frauen, für etwa 14.000 Studentinnen etwas mager... Aber dafür waren die, die da waren auch interessiert und brachten neue Ideen und Diskussionsfreude ein! Besser, als wenn alle schweigen und nur die Referentinnen reden. Nach einem kurzen Rechenschaftsbericht des AFLR zusammen mit Vorstellung der neuen Pläne wurde dann auch gleich heftig diskussiert, da eine Umbenennung in U(nabhängiges)FLR vorgeschlagen wurde. Resultat: wir bleiben beim AFLR, nicht nur wegen des Wiedererkennungseffektes, sondern auch weil "unabhängig" zu brav, zu zurückhaltend scheint, andere Assoziationen weckt als "autonom". Die Gründe gegen das "autonom" (mißverständlich, abschreckend) wurden als nicht so schwerwiegend gesehen. Und zu diesem Ergebnis kamen wir fast einstimmig. Mit einer z.T. ähnlichen Begründung wurde das vorgeschlagene Logo (wie auf dem Plakat: die auf einem Bleistift reitende kurvenreiche Schönheit mit Akademikerhut) abgelehnt: zu brav, zu nett, und zu kurvenreich. Dafür wurden die tanzenden Frauen (unten auf dem Plakat) in Verbindung mit den Lettern "AFLR" mit Begeisterung angenommen. (Wenn es dann ganz fertig gestaltet ist, präsentieren wir es auch im Unimut.) Zum Schluß, nach einer kurzen Aufbau-Pause, fand dann noch eine privat anheimelnde Fete statt, mit guter Musik zum Tanzen. Zuende war alles gegen Mitternacht, und es machte den Eindruck, als hätte keine bereut gekommen zu sein. Aber noch kurz zu den Ausblicken: Ab dem nächsten Wintersemester soll wieder ein Bürodienst angeboten werden. Was dadurch möglich ist, daß jetzt wieder drei (3!) Frauen im AFLR mitarbeiten: Ricarda, Anna und Sabine. Die drei wollen dabei dann auch vermehrt auf eine Vernetzung der einzelnen Frauenprojekte in den Fakultäten hinarbeiten. Auch die Mitarbeit im "AK gegen sexuelle Belästigung" und im SAFRAN soll weitergehen bzw. wieder regelmäßiger werden. Geplant sind außerdem eine Ausstellung zu Frauen in der Physik (die wird z. Zt. gerade in Darmstadt gezeigt) und eine Neuauflage der "Lila Karla". Natürlich kamen noch viele weitere Ideen auf, aber für drei Leute ist das schon nicht ganz wenig. Und wie üblich gilt: Wer noch Lust hat, mitzuarbeiten, ist herzlich dazu eingeladen!!! Anne
GenethikGentechnik, überhaupt die modernen Biowissenschaften, eröffnen neue Handlungsfelder und forcieren neue Sichtweisen. Nicht nur medizinische, biologische und ethische Themen sind dabei von Bedeutung, zunehmend werden auch Werte und Maßstäbe alltäglichen Handelns umgedeutet. Als Folge werden verbreitete Argumentationsmuster und akzeptierte Begründungszusammenhänge verändert oder ersetzt. So wird schleichend gesellschaftlicher Konsens in Frage gestellt - aber auch neuer geschaffen. Eine Tendenz hierbei ist, Gesellschaft und soziales Verhalten zunehmend "soziobiologisch" zu deuten. Dies umfaßt z.B. platten "Sozialdarwinismus", Annahmen über die genetische Vererbung von Kriminalität oder Homosexualität und Aussagen über die Determiniertheit/Abhängigkeit individuellen oder kollektiven Verhaltens von biologischen Faktoren. Fragen wie die, ob Fremdenfeindlichkeit biologisch determiniert ist oder sozial geschaffen und damit überwindbar ist, sind von aktueller Bedeutung. Zum Thema "Genet(h)ik und Recht" wird die FI Jura im Wintersemester eine Vortragsreihe durchführen, genauere Infos gibt es bei: Matthias Schey, FI Jura, 54 77 20 In den letzten Semestern hat sich an DKFZ (Deutsches Krebsforschungszentrum) und ZMBH (Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg) ein Arbeitskreis gebildet, der in diesem Semester die Vortragsreihe "Gentechnik und Ethik" durchführt. Im nächsten Semester ist eine Veranstaltung(sreihe) oder ein Seminar zum Thema "Soziobiologie" geplant. Näheres wird noch besprochen. Interessierte sind willkommen. Wendet Euch an: Markus Elstner, DKFZ, 422336 PrüfungenFrüher dachte ich, eine Prüfung sei der Abschluß des Studiums oder eines Studienabschnitts und hinge daher eng damit zusammen. Inzwischen habe ich gelernt, daß es Fächer gibt, in denen es nicht so sehr auf das ankommt, was im Studium gelernt wurde, sondern auf das, was man sich für die Prüfung reingepaukt und in der Prüfung wiedergeben kann. Diese "Prüfungsbulimie" findet sich nicht nur in dem dafür am bekanntesten Fach, in Jura, sondern - in anderer Weise - auch in einem Fach wie Evangelischer Theologie. Dort erwarten eineN nach einem relativ freien Studium Prüfungen, in denen wahre Stoffkataloge abgefragt werden. In diesen Fächern wird das Studium zwar auch mit der Prüfung beendet, aber es mündet nicht in sie. Für die Prüfung müssen kurzfristig Wissensbestände "gepaukt" werden, die für das Bestehen ausschlaggebend sind, während im Studium erworbene Fähigkeiten kaum zum Tragen kommen. Studienberatung hat bei diesem Modell mit Prüfungsberatung nicht viel zu tun, denn die Prüfung ist nicht, worauf das Studium hinführt. Die Prüfungsphase kann so zum Angstraum werden, der sich am Ende des Studiums öffnet und für den es eigener Vorbereitung bedarf. In einigen Studiengängen, v.a. den staatlichen und kirchlichen, sind sogar häufig die PrüferInnen nicht bekannt. Weitere Überlegungen zum Thema Prüfungen stehen im Thesenpapier des AK Hochschulreform, erhältlich im ZFB oder direkt beim AK Hochschulreform, nächste Sitzung am Donnerstag, 13.Juli, 20.30 Uhr im ZFB; Ferientermine sind im ZFB zu erfragen. Ist dies nötig? Oder wäre es nicht viel mehr wünschenswert, einen fließenden Übergang von Studium und Prüfungsphase zu fordern, bei dem das Studium zur Prüfung hin führt. Die Prüfungsphase ist so kein getrennter Abschnitt, dessen Verwaltung womöglich in ein zentrales Prüfungsamt ausgelagert wird, sondern ein zwar eigenständiger aber aus dem Hauptstudium erwachsender Studienabschnitt. Dies hätte Konsequenzen für die Institutionalisierung von Prüfung und Prüfungsadministration: nicht ausgliedern, sondern gemeinsam mit der Studienberatung institutionalisieren, z.B: in kombinierten Studien- und Prüfungsbüros. Qualität der Beratung und frühzeitige Planung sollten im Vordergrund stehen, nicht die inhaltsleere Optimierung irgendwelcher Verwaltungsvorgänge. Andreas, Kirsten Die Wahl der StudienkommissionO-Töne aus den Gremien - in AuszügenSämtliche Ähnlichkeiten zu real existierenden Fakultäten ergeben sich notwendigerweise aus der Bedeutung von "Wahl der Studienkommission", "Fakultätsratssitzung" und so weiter und sind somit zwingende Folge der Verwendung dieser Begrifflichkeiten. (Die Bedeutung ist somit Interpretation der LeserInnen, die hiermit für alle (Miß)-verständnisse selber verantwortlich sind.) Es ist 16.00. Dekan: Wir kommen wir jetzt zu TOP 4, Wahl der Studienkommission. Wir haben in der letzten Sitzung festgehalten, daß die Kandidaten sich dem Gremium vorstellen. Der Vollständigkeit halber müssen wir erst noch beschließen, daß wir nur eine Kommission wollen - das Gesetz ließe ja auch bis zu drei Kommissionen zu. Wir sind uns aber einig, daß uns eine reicht. Prof. A: Wenn wir die überhaupt zusammen bekommen! Prof H: Herr Dekan, wir sollten diese Wahl einfach verweigern. Diese Kommissionen bringen doch eh nichts, es ist nur wieder ein Mittel des Ministeriums, Erlasse umzusetzen. Prof. L: Man kann die Wahl nicht abwählen; wenn wir diese Kommission nicht wählen, dann entscheidet bald gleich das Ministerium. Diese Kommissionen sind sicher nicht sehr sinnvoll, aber wir müssen das beste daraus machen. Prof. B: Was soll die Kommission überhaupt? Dekan: Darüber können wir doch nach der Wahl reden! [Halblaute Äußerungen des Mittelbaus und der Studierenden] Dekan: ...wir können nicht umhin, diese Kommission zu wählen, das Gesetz und der Rektor wollen es.* Prof. C: Ich schlage die Kollegin Prof. G. zur Wahl vor. Prof. D: Was ist mit denen, die bereits letzte Stunde vorgeschlagen wurden? Ist deren Kandidatur noch aktuell? Dekan: Aber selbstverständlich, wir wollten nur, daß die Studenten Zeit haben, Vorschläge zu machen und ihre Kandidaten sich vorstellen lassen und dann endlich wählen. Wir haben noch eine lange Tagesordnung! Studentin b: Können wir unsere Kandidaten und unsere Kandidatin, die schon vor der Tür stehen, nicht hereinbitten, damit sie nicht bis zum Ende der Diskussion warten müssen? Dekan: Ich denke, dem stimmen alle zu. [Studentin geht und holt die Drei herein.] Prof. G: Ich möchte noch den Kollegen S. vorschlagen. Prof. H: Ich bin zwar letzte Sitzung vorgeschlagen worden, aber ich will gar nicht. Ich würde nur meckern, weil ich diesen ganzen Firlefanz ablehne; ich denke, es wäre nicht im Interesse der Kommission, wenn ich Mitglied wäre. [Aufatmen unter den Studierenden] Prof. I: Ich denke sowieso, Studienkommission ist eine Angelegenheit für die Jüngeren unter uns, die noch Ideen haben und mit Elan an die Sache gehen. Dekan: Also Sie, Herr Kollege, oder halten Sie sich für alt? Prof. I: Ich denke da so an die Kollegen P. oder K. Prof. B: Was soll die Kommission überhaupt? Student c: Wir hatten vorgeschlagen, uns vor der Wahl darüber Gedanken zu machen. Aber unser diesbezügliches Papier wurde vertagt auf die Sitzung nach der Wahl! Prof. G: Ich glaube, daß es darauf ankommt, Persönlichkeiten in die Kommisson zu wählen, die das Vertrauen der Kollegen und der Studenten besitzen! Prof. F: Ich schlage die Kollegin X vor, da auch die Frauen vertreten sein sollten. Mittelbauvertrerterin X: Ich möchte wirklich nur ungerne. Ich habe sehr viel zu tun und da ja auch für die Gruppe der Professoren und die Studierenden Frauen vorgeschlagen sind, denke ich, daß sich andere finden. Dekan: Wir sollten das gleich ausdiskutieren; wir sollten jetzt erst die Professoren wählen. Studentin b: Könnten wir auch über den Studiendekan reden, da ich davon vielleicht abhängig mache, wen ich in die Studienkommission wähle. Die Wahl wird zwar erst nächstes mal durchgeführt, aber wir sollten mal darüber sprechen. Prof. K: Ich schlage Kollegen U vor. Studentin a: Wurde Herr U gefragt? Er ist heute nicht da. Prof. K: Nein. Wir führen doch in dieser Fakultät keine Vorabsprachen durch. Studentin a: Und warum dauert die Dekanswahl dann immer nur fünf Minuten? Prof. K: Der Studiendekan sollte eine Persönlichkeit sein. Prof F: Er sollte die goßen Fächer repräsentieren. Prof. D: Wir sollten nächste Sitzung darüber reden. Dekan: Wir müssen die Kommission wählen, sonst bekommen wir Ärger mit der Verwaltung. [...] gegen 17.00: Die ProfessorInnen sind gewählt. Dekan: Wir kommen zum Mittelbau. Prof. P: War nicht Frau X vorgeschlagen? Mittelbauvertreterin Z: Es ist immer ein Problem, daß Frauen nicht einfach nein sagen können, sondern immer noch mal begründen müssen, wenn sie etwas nicht machen; ich möchte nochmal wiederholen, daß Frau X nicht kann. Prof. K: Was soll die Kommission eigentlich genau machen? Mittelbauvertreter Y: Ich möchte Herrn R vorschlagen. Ich halte ihn für geeignet für diese Aufgabe. Prof. H: Wer ist das, kann sich der vorstellen? Wir hatten doch verabredet, daß sich die Leute vorstellen. Prof. D: Könnten sich zumindest die, die hier sind erst mal vorstellen. Frau V ist extra gekommen, um sich vorzustellen. Dekan: Gut, fangen wir damit an. Und vielleicht kann jemand dann die Nicht-Anwesenden vorstellen. [...] gegen 17.40: Die VertreterInnen des Mittelbaus sind gewählt. Dekan: Kommen wir zur Wahl der Studenten. Wollen Sie sich bitte vorstellen! [Die Studierenden stellen sich vor.] Prof K: Vier Kandidaten für vier Plätze, ja? Prof. H: Dann kann ich ja gar nicht wählen, das ist ja undemokratisch. Dekan: Sie können ja einem der Kandidaten keine Stimme geben. Prof. H: Und dann ist er nicht gewählt? Dekan: Doch, weil ihn die Studenten ja sicher wählen werden; gewählt ist, wer eine Stimme hat. Prof. H: Das ist keine Demokratie! Prof. C: Es gibt Wahlen, da gibt es keine Wahl... [Es wird gewählt.] Dekan: Die Wahl ist wie folgt ausgegangen: Alle Kandidaten sind gewählt; mit unterschiedlichen Stimmanteilen. Es gab eine ungültige Stimme: Der Herr Kollege H hat eine Stimme bekommen. Haben sie ein Zweitstudium angefangen Herr H? Es ist 18.20. Dekan: Wir kommen zu TOP 5... Klaus, Kirsten Staatliche Repression gegen linke StrukturenEiner schallenden Ohrfeige gleich mußte dem Generalstaatsanwalt Manfred Endler die Ablehnung des Oberlandesgerichts Celle vorkommen, die Verhandlung gegen die von ihm als kriminelle oder gar terroristische Vereinigung bezeichnete Göttinger Gruppe "Autonome Antifa (M)" gar nicht erst zu eröffnen. Hatten doch Endler und eine eigens gebildete Sonderkommission des Landeskriminalamtes Niedersachsen mehr als vier Jahre und viele Millionen Mark gebraucht um das Konstruckt einer Anklage nach den Paragraphen 129 und 129a gegen 17 AntifaschistInnen zu errichten. Um dies zu erreichen wurden AntifaschistInnen tagelang lückenlos verfolgt und gefilmt um von ihnen Bewegungsprotokolle zu erstellen, der Treffpunkt der Antifa (M) wurde regelmäßig mit Video überwacht. Außerdem brachten es die eifrigen Staatsschützer fertig, innerhalb von 9 Monaten fast 14000 (!) Telefongespräche zu überwachen und zu protokollieren. Nahezu ins lächerliche gezogen wird dieser Ermittlungswahn durch die Ablehnung des OLG Celle das Verfahren auch nur zu eröffnen. So stellt das OLG in seinem Beschluß vom 27.6.95 fest, daß es sich bei den den AntifaschistInnen vorgeworfenen Taten im wesentlichen um einige Verstöße gegen Ordnungsvorschriften des Versammlungsgesetztes handelt. Für Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung gebe es ebensowenig hinreichenden Tatverdacht wie für die in der Anklageschrift behauptete Werbung für eine terroristische Vereinigung. Vielmehr wolle die Antifa (M) eine gerechtere Gesellschaftsordnung errichten. Im Gegensatz zur Generalstaatsanwaltschaft kommen die Richter zu dem Ergebniss die Gruppe propagiere " generell gerade nicht die Anwendung revolutionärer Gewalt" sondern befürworte eine Bündnisspolitik mit anderen Gruppen bis ins bürgerliche Lager hinein und sei bestrebt, sich als legale gesellschaftlich wirksame Kraft zu etablieren. Trotzdem kann die Entscheidung, die von der Antifa (M) als " politischer Sieg über den Staatsschutz" bezeichnet wird, nicht über die massive staatliche Repression gegen linke Strukturen hinwegtäuschen. Kurze Zeit nach dem erneuten Brandanschlag auf die Lübecker Synagoge und dem Übergreifen der faschistischen Briefbombenanschläge nach Deutschland fand am 13.6.95 auf Anordnung der Bundesstaatsanwaltschaft (BAW) der größte Staatsschutzangriff auf linke Strukturen innerhalb der letzten Jahre statt. So fanden bundesweit bis zu 80 Durchsuchungen in Privatwohnungen, Räumlichkeiten von Arbeitsloseninitiativen, Frauen-Notruf-Projekten, Infoläden und antifaschistischen Zentren statt. Die Hausdurchsuchungen wurden mit äußerster Brutalität durchgeführt: Wohnungen wurden von vermummten SEKlern in Kampfanzügen und mit gezogenen Waffen gestürmt, Türen wurden aufgesprengt, Blendschockgranaten wurden eingesetzt und selbst Kinder wurden stundenlang festgehalten. Gegen Werner, Reiner, Ralf und Andreas aus Rendsburg, Lübeck, Münster und Berlin wurden Haftbefehle erlassen und sie wurden nach Karlsruhe verschleppt. Vorgeworfen wird ihnen, Mitverantwortliche für die Herstellung und Verteilung der linken Zeitschrift "radikal" zu sein. Die "radikal" wird in den Haftbefehlen zur kriminellen Vereinigung erklärt. Die Verhafteten unterliegen dem 24-Punkte-Programm des Bundesgerichtshofs, d.h. sie sind vollkommen isoliert von anderen Gefangenen, Besuche laufen nur mit Trennscheibe, die Post dauert Wochen, Zellendurchsuchungen und Erniedrigungen wie vollkommenes Entkleiden gehören zum normalen Tagesablauf. Wurde die Polizeiaktion zuerst als Schlag gegen "Antiimperialistische Zelle" , das "K.O.M.I.T.E.E." und das legale "RAF Umfeld" verkauft, so gab am selben Abend Bundesinnenminister Kanther in der ARD zu , Ziel der Aktion sei eine " zielgerichtete präventive Maßnahme zur Einschüchterung gegen die linksradikale Szene". Auch in Heidelberg wird versucht die linke Szene einzuschüchtern und zu kriminalisieren. Ein Beispiel hierfür ist die Erstürmung des Autonomen Zentrums am 16.2.95 durch die Polizei. Ohne Nennung von Gründen oder einem Durchsuchungsbefehl drangen gegen 21 Uhr zwei Polizisten ins AZ ein, wurden handgreiflich und forderten sofort Verstärkung an. Daraufhin stürmten mehr als zwei Dutzend Polizisten bewaffnet mit schußbereiten Maschinenpistolen und gezogenen Schlagstöcken das AZ. Sie durchsuchten einige Räume und prügelten auf BesucherInnen ein, die in Angesicht von Maschinenpistolen keinerlei Widerstand leisteten. Vier Besucher wurden festgenommen und mit Handschellen gefesselt ins Polizeipräsidium gebracht. Ihnen steht jetzt ein Verfahren wegen angeblicher Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt insHaus. Erst im Laufe der Aktion wurde der Grund für das Erscheinen der ersten beiden Polizisten genannt: der Vater einer 16-jährigen Frau hätte behauptet, daß seine Tochter sich gegen seinen Willen im AZ aufhalte und er deswegen die Polizei zur Hilfe gerufen hätte. Obwohl dem Vater im weitern Verlauf von den anwesenden BesucherInnen gestattet wurde, in den Räumen nach seiner Tochter zu suchen, stellte sich heraus, daß sich die gesuchte Person nicht im AZ war. Die RNZ hielt es natürlich mal wieder nicht für nötig sich journalistisch zu betätigen, sondern übernahm in ihre Berichterstattung wörtlich den Polizeibericht, in dem u.a. behauptet wurde ein Polizist wäre im AZ mit einem Stuhl niedergeschlagen worden. Damit befindet sich die RNZ in netter Gesellschaft mit den Republikanern und der CDU, die versuchen die im AZ Anwesenden als prügelnde Chaoten darzustellen und somit Stimmung gegen das Autonome Zentrum zu machen. Ziel des ganzen ist es, das AZ in der Bevölkerung zu diskreditieren um dem AZ die Solidarität auch im Hinblick auf eine eventuelle Räumung zu nehmen. Termine: Studischutz: Nur 8%Die 17. BAföG-Novelle ist praktisch gelaufen. Der Vermittlungsausschuß einigte sich auf
Minimalprogramm eben. Der Bundestag hat dem bereits zugestimmt, fehlt also noch der Bundesrat, und die Sache tritt am 1.10.95 in Kraft. Unsere Meinung dazu dürfte bekannt sein: es handelt sich real um eine Senkung, die den Rückgang der Studienbeteiligung aus "bildungsfernen Schichten" nicht aufhalten wird. Gleichzeitig eröffnete unser Minister of tomorrow bereits die Diskussion über eine 18. Novelle, und zwar mit einer Presseerklärung (4. 7. 95). Dort steht:
Was sagt uns das? Fragen wir unseren Taschenrechner: Bei einem Zinssatz von 8 % verdoppelt sich ein Darlehen in 9 Jahren (1,08 hoch 9 = 1,999). Die übliche Rückzahlungsdauer beträgt 20 Jahre, das kann überschlagsweise mit einer einmaligen Rückzahlung nach 10 Jahren gleichgesetzt werden. Gemerkt? Die 8 % aufs Teildarlehen führen zum gleichen Rückzahlungsbetrag wie das Volldarlehen von 1983 bis 1990! Was die großzügigen 6 % angeht: die wären sowieso fällig, wenn die Bundesregierung die Sätze an die Veränderung der Lebenshaltungskosten anpassen würde, wie es §35 BAföG eigentlich vorsieht. Umverteilung von unten nach oben also - das ärmste Fünftel der Studierenden soll für den Unibau bezahlen. Daß dadurch Haß innerhalb der Uni geschürt wird - Divide et impera eben. An den eigentlichen Schwächen des Systems will Rüttgers nichts ändern:
Andere Leute hingegen schon - es gibt mittlerweile 3 alternative Modelle der Ausbildungsförderung in der politischen Diskussion. Der bundesweite studentische Arbeitskreis Soziale Einrichtungen für Studierende (AK SES, ehemals AK DSW) bildet sich gerade eine Meinung dazu (vgl. Seminareinladung im letzten UNiMUT) - mehr dazu im nächsten UNiMUT. Christhard, FSK-Sozialref. Oberlehrer trafen sichIm diesjähigen Rechenschaftsbericht läßt sich Rektor Ulmer auch über die Zulassungsvoraussetzungen für die Hochschule. Das Abitur als allgemeine Hochschulreife soll abgeschafft und die Zulassung zum Studium von weiteren Qualifikationen abhängig gemacht werden. Diese sollen z.B. in Form von Aufnahmeprüfungen von den Hochschulen autonom ermittelt werden. Ums Abitur ging es auch auf der Sitzung der HRK (Hochschulrektorenkonferenz). Die Abiturfächer sollen festgelegt werden: Mathe, Deutsch, Naturwissenschaft und Fremdsprache. Hintergrund der Diskussion ist, daß im November eine Länder-Vereinbarung ausläuft, die das Abitur regelt. Möchtegern-OberlehrerInnen aus Hochschule und Kultusbürokratie sehen jetzt ihre Stunde gekommen. Ulmer will zusätzlich zum Abitur Zulassungskriterien festlegen, z.B. Latein für Altphilologie. Dies benachteiligt z.B. die, an deren Schule Latein nicht gelehrt wird und die, die einen Lateinkurs vor dem Studium nicht zahlen können. Dies gilt in ähnlicher Weise für alle anderen Qualifikationen, die zusätzlich zum Abitur verlangt werden könnten. Das Abitur würde nicht mehr als allgemeine Hochschulreife anerkannt, sondern ergänzt durch zusätzliche Ausleseverfahren vor Studienbeginn. Die reformierte Oberstufe wird re-reformiert. Die HRK schlägt die Festschreibung der "Kernfächer" (s.o.) vor, um die Qualität des Abiturs zu wahren. Auch wer nicht studieren will, bekommt so von Hochschulrektoren den Stundenplan serviert. Vielleicht sollte man einfach als Zulassungsvoraussetzung das Vordiplom vorschreiben und die Kinder auf jeden Fall in den Lateinischen Kindergarten schicken... Kirsten HoPo-Termine:Gremienmitgliedertreffen: Mittwoch, 12.Juli, ab 19.00; TremaneFreitag, 14.7. Sonntag, 16.7. Mittwoch, 19.07. Donnerstag, 20.07. Freitag, 21.07. Samstag, 22.07. Dienstag, 25.07. Mittwoch, 26.07 Null Ferien in der WerkstattDie Fahrradwerkstatt im Feld macht auch in den Ferien weiter: Jeden ersten und dritten Dienstag im Monat zur Mensazeit kann vor der INF-Mensa geschraubt werden. Auch das MitarbeiterInnentreffen wird wie bisher Dienstag um 20 Uhr im Fachschaftsraum Medizin stattfinden. PS.: Appel un' Ei aka Food-Coop, der basisdemokratische Laden für ungiftiges Essen von hier, hat in den Ferien wie bisher von 13 bis 15 Uhr offen (und bleibt auch unterm Mensadach nahe dem Cafe Botanik). Kommt aber nicht zu spät, es könnte sein, daß die Öffnungszeit irgendwann mal eine Stunde vorrutscht. Seminare06. bis 08. 10. 27. bis 29. 10. AbspruchDie Bundesregierung ist aus dem Schneider -- der Anspruch auf den Kindergartenplatz steht in irgendwelchen Gesetzesblättern. Nur, umsetzen müssen das die Gemeinden, und die haben weder Geld noch Lust. Auch in Heidelberg denkt mensch scharf über Vermeidungsstrategien nach. Der Megatrichter hört auf den Namen Stichtag. Wer also am 1.7. vier ist, hat den Platz gewonnen, wer nicht, braucht reiche Eltern. Echt Pech hat, wer am 2.7. Geburtstag hat: Er oder sie hätte eigentlich ein ganzes Jahr lang Anspruch auf einen Kindergartenplatz (weil vier), ohne ihn zu haben (weil zum Stichtag noch drei). Nicht ganz so toll finden das die VertreterInnen der GAL im Jugendhilfeausschuß der Stadt, Pitz und Scholberg; die nämlich wollen mindestens zwei Stichtage (dann hätte das arme Kind im Beispiel oben nur ein halbes Jahr zu warten). Außerdem finden sie es etwas verdächtig, daß der Gesetzentwurf, den das Land zum Thema ausgebrütet hat, nichts über die Art der Kindergartenplätze sagt: Gruppengröße, Personalschlüssel oder Raum pro Kind werden nicht mal ansatzweise definiert. Warum wohl? Demi |
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