Vorbilder kopieren nicht nur die deutschen Bildungsbürokraten, indem sie z.B. Bachelors, Gebühren, Tutorials, Module oder Mentoring einführen. Auch in Tschechien scheint man jetzt - so muss man die folgende dpa-Meldung verstehen - entdeckt zu haben, dass man Probleme billiger kurzfristig durch neue Regelungen übertüncht statt sie durch geeignete Maßnahmen zu lösen. In 5 Jahren wird dann vermutlich auch die deutsche Greencard übernommen...
PRAG (dpa). Etwa 100 000 junge Tschechen möchten im kommenden Wintersemester ein Studium beginnen, doch Platz ist nur für jeden zweiten Bewerber. Nun denkt Prag über Studiengebühren nach, um die Misere zu beenden. Dabei lässt man sich auch von Regelungen inspirieren, die in Deutschland gelten. Seit der Wende von 1989 verdoppelte sich die Zahl der Studienanfänger in Tschechien auf 50 000 pro Semester, doch die Nachfrage des Arbeitsmarkts wird damit noch immer nicht befriedigt. Seit Jahren liegt die Arbeitslosigkeit von Hochschulabsolventen in Tschechien unter zwei Prozent. In der EU bewegt sie sich bei durchschnittlich fünf Prozent.