Ungefähr acht Jahre war sie vakant und Ziel allerlei Begehrlichkeiten, nicht zuletzt unermüdliche Studis haben sie gerettet: Die Portugiesisch-Professur am IÜD wird wiederbesetzt, der Ruf ist, so hört man, schon erteilt. Vor zwei Regelstudigenerationen war der damalige Prof in den Ruhestand gegangen. Seine C4-Stelle wurde zunächst auf C3 abgestuft -- Grund dafür war, dass die Zuständigkeit für allgemeine Übersetzungswissenschaft wegfallen sollte -- und dann ausgeschrieben worden.
Daraufhin passierte viel, aber nichts Nützliches. Viele Ränke wurden geschiedet, bis nach einigen Jahren (!), wenigstens mal die Berufungskommission eingesetzt wurde. Die Intrigen gingen natürlich munter weiter, als diese ihre Arbeit aufnahm. So wundert es nicht, dass wieder Jahre ins Land zogen, in denen Portugiesisch am IÜD und am Romanischen Seminar sich mit Lehraufträgen durchmogelte. Denn über die Portugiesisch-Abteilung des IÜD werden die LusitanistInnen (Akademisch für Portugiesischstudierende) des Romanischen Seminars mitversorgt, da es dort keine eigene Professur für Portugiesisch gibt. Recht deftige Höhepunkte der Machtspiele verschiedener interesssierter Parteien waren etwa Versuche, jemanden auf die Stelle zu bekommen, der eigentlich das Fach Spanisch vertritt oder die glücklicherweise nicht nachhaltigen Versuche des damaligen Rektorats , die Stelle auf Chinesisch umzuwidmen oder das Fach gleich ganz zu schließen.
Erwidert wurden all diese gräulichen Versuche durch studentische Aktivitäten auf der Straße, in Hinterzimmern, Rektorenvorzimmern und nicht zuletzt in Berufungskommissionen und Fakultätsratssitzungen. Das Ergebnis -- wenn nicht doch noch was passiert: zum Sommersemester 2003 wird die Stelle besetzt sein.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 13.10.2004