Wir sind keine Legehennen! (20.10.2002)
Unter dem Motto "Gegen Legebatterienhaltung an Pädagogischen Hochschulen" veranstaltet der AStA der PH aus Anlass der derzeitige Überlast von Studierenden an der PH Heidelberg, wie auch an den übrigen Pädagogischen Hochschulen im Lande eine Aktionswoche.
Auf diese Fakten der "Studenten-Intensivhaltung" in Heidelberg soll mit der Aktionswoche hingewiesen werden:
- Die Studierenden sollen Kompetenzen unter Bedingungen erwerben, die seit langem in der Tierhaltung verboten sind.
- Die Überlast der PH Heidelberg liegt derzeit bei 161%.
- Es besteht ein Raumdefizit von ca. 1800 qm, in Einführungsvorlesungen sitzen Studierende permanent auf dem Boden.
- In den Schulpraktika herrschen Zustände, die solche Praktika zu einer Farce degradieren und die Qualität der Ausbildung nachhaltig beschädigen.
- Der Wissenschaftsminister Prof. Dr. Frankenberg verweist gegenüber den Pädagogischen Hochschulen im Lande seit Monaten auf ein Überlastprogramm der Landesregierung, das seinen Namen nicht verdient!
- Das "zukunftsweisende Überlastprogramm" ist nicht annähernd dazu geeignet den Status Quo zu verbessern, geschweige die Zukunft der Lehrerbildung zu sichern.
- Gute Lehrerbildung ist und bleibt für die Landesregierung das Stiefkind des Wissenschaftsbetriebs.
- Die Ausbildungsleiter im Referendariat bemängeln seit etlichen Jahren die Qualität der Lehrerbildung.
- Die Studierenden werden durch unzumutbare Bedingungen zur Überschreitung der Regelstudienzeit geradezu gezwungen. Damit steigt die Anzahl der Studierenden, die Studiengebühren in Höhe von 511 Euro pro Semester abgeben müssen.
- Mehr Studierende über der Regelstudienzeit bedeuten für die Hochschule Nachteile in der leistungsbezogenen Mittelvergabe des Landes.
Der AStA der PH fordert deshalb stellvertretend für die Studierendenschaft der Pädagogischen Hochschule Heidelberg die Einrichtung von mehr Professuren, Veränderungen in der Mittelvergabe, schnelle, effektive und unbürokratische Beseitigung des Raum- und Dozentenmangels.
Die Aktion erstreckt sich über den Zeitraum von Montag, den 21.10.2002 bis Freitag, den 25.10.2002. Auftaktveranstaltung ist die Aufführung eines Theaterstücks nach Franz Kafkas "Bericht für eine Akademie" am 21. Okt. 2002, um 19.30 Uhr im Kunstfoyer der Neuen PH. An den folgenden Tagen wird der AStA vor der Neuen PH diverse Protestaktionen rund um zwei Käfige veranstalten. Die Überfüllungsaktion wird begleitet durch eine Unterschriftenaktion, deren Ergebnis dem Wissenschaftsminister Prof. Dr. Frankenberg bei der offiziellen Rektoratsübergabe am 25. Okt. 2002 in der Alten PH übergeben wird.
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