Inhalt

Editorial

HALLO DU,

vermutlich wunderst du dich, was für eine komische neue Zeitung du da in die Finger bekommen hast. So neu ist die aber gar nicht.

Im Internet ist der Unimut schon seit Jahren präsent (http://www.unimut.org). Näheres zu seiner Geschichte aber auf Seite 3.

Nun gibt es auch wieder eine Papierausgabe des Unimut. Diese soll in der Vorlesungszeit jeden Monat erscheinen und dich darüber informieren, was ab geht an der Uni und in Heidelberg. Wer Infos für uns hat, Artikel schreiben oder sogar mitarbeiten will, ist herzlich willkommen. Schreib einfach an unimut@urz.uni-heidelberg.de!

Gründe Artikel zu schreiben gibt's genug. Fast wöchentlich ziehen mehrere Hundert Studierende durch die Heidelberger Hauptstraße um ihrem Ärger über die geplante Schließung des AWI Luft zu machen. Nicht nur der tätliche Angriff des Rektors gegen eine Studentin bei der Vollversammlung der VWL-Fachschaft sondern auch sein SA-Vergleich zeigen den mentalen Zustand der Führungsriege der Universität. Da braucht mensch doch eine Stimme der Vernunft, die sich dieser Themen annimmt. Wie wär's da mit dem Unimut? Der ist ja schließlich bekannt für seine ausgwogene und objektive Berichterstattung!

Genauso ausgewogen und objektiv ist unsere Haltung zu den Themen Studiengebühren und Burschenschaften.

Nun bleibt uns nur noch, dir viel Spaß beim Lesen zu wünschen. Schluss.

Die Redaktion


Summer of Resistance

Etwa 70% aller Studis in Deutschland, alle in den westlichen unionsgeführten Ländern, sind von allgemeinen Studiengebühren bedroht. Lange schien es als würde diese Studigeneration ihre historische Chance, Studiengebühren zu verhindern, verpassen. Der Protest war zwar da, aber er tröpfelte vor sich hin. Nun tut sich was. Die Vernetzung der Gebührengegner klappt zunehmend besser. Mehrere Hochschulen haben auf Intitative der Hamburger Uni den Summer of Resistance ausgerufen.

Schon im Mai hatte es in Stuttgart einen langen Streik und in Freiburg eine zweiwöchige Rek-toratsbesetzung gegeben. Nun soll vom 20.06. bis 24.06. eine erneute Protestwoche an der Uni Stuttgart steigen. Erstmals sollen auch Schüler einbezogen werden. An den Schülertagen am 21.06 und 22.06. sollen Schüler in Stuttgart zum Thema Studiengebühren informiert werden. Höhepunkt wird die landesweite Demo in Stuttgart am 23.06. mit Beginn um 15 Uhr am Schlossplatz. Anschließend, am Wochenende vom 24.06. - 26.06. findet in Stuttgart das süddeutsche Vernetzungstreffen statt. In Workshops soll der Frage auf den Grund gegangen werden, wie man den Protest gegen Studiengebühren lebendiger gestalten kann. Außerdem dient es dazu Infomaterialien, Aktionsideen etc. untereinander auszutauschen und gemeinsame landesweite Aktionen planen.

Überall an den Unis im ganzen Land werden von eifrigen AktivistInnen Vollversammlungen, Solikonzerte, Diskussionsrunden und Demos veranstaltet. An der Uni Bamberg gibt es eine Campus-WG für kostenfreie Bildung und gegen Demokratieabbau an bayerischen Hochschulen. Mit dieser Aktion wollen sie ein Zeichen setzen gegen die geplante Einführung von Studiengebühren und sparen sich nebenbei das Geld für Miete und Fahrtkosten. An der Kölner Uni haben am 13.06.2005 einige Fachbereiche begonnen zu streiken, andere wollen nachziehen. Sie kündigen Herrn Rüttgers einen heißen Sommer an. Hamburg ist ebenfalls weiterhin sehr aktiv. Sie haben menden Proteste organisiert.

Auch in der Kurpfalz scheint der Wider-standssommer eingezogen zu sein. Eine Woche stand auf dem Campus der Universität Mannheim eine Zeltstadt. Um ein Zeichen gegen Studiengebühren, gegen die Ökonomisierung der Universitäten und für studentische Mitbestimmung zu setzen, hatten sich Studierende aller Fachrichtungen zahlreich auf der Mensawiese zusammengefunden.

Unter dem Motto "Bildung für alle - und zwar umsonst!" wurden Informationen, Workshops und Diskussionen rund um das Thema Studiengebühren und Freie Bildung geboten - unentgeltlich. Außerdem gab es Aktionen wie einen "Umsonst-Laden", oder ein Fussballturnier "Bolzen für Bildung". Auch in Konstanz existiert seit drei Wochen ein Zeltstadt mit 30 Zelten.

Der Summer of Resistance hat längst auch Heidelberg erreicht. Am 12. Mai säuberten einige Heidelberger Studierende bei einer Spontanaktion unter dem Motto "Fensterputzen für mehr Durchblick und bessere Weitsicht in der Bildungspolitik" die Scheiben im Heidelberger Rektorat. Auch der AK Studiengebühren belebte mit kreativen Aktionen die Protestlandschaft. Am 19. Mai gab es eine Performance und anschließende Spontandemo in der Heidelberger Hauptstraße unter dem Motto "Meine Tochter finanziert sich ihr Studium selbst". Am 8. Juni bildeten Studenten in der Hauptstraße eine liegende Menschenkette aus Soldarität mit allen Studis, die wegen der Studiengebühren "auf der Strecke" bleiben werden. Weitere Aktionen sind in Planung und können auf der Internetseite des AK Studiengebühren (http://www.ak-studiengebuehren.cjb.net) erfragt werden. Für den 28.06. organisiert der AK eine Demo in Heidelberg.

Nun kommt es darauf an, dass möglichst viele Studis aktiv werden, sich im Internet informieren, Flyer ausdrucken und verteilen, und am 23. Juni nach Stuttgart mobilisieren. Noch sind die Studiengebühren nicht beschlossen und gerade in Wahlkampfzeiten sind Parteien gegenüber Protest auf der Straße empfindlich.

Wer sich nicht bewegt, wird nichts bewegen!

Sorgen wir dafür, dass es für Frankenberg & Co. ein heißer Sommer wird!

Der AK Studiengebühren trifft sich immer um 19.30 Uhr in der Soziologie Raum 4012.

Viele aktuelle Infos und die Links zu den anderen Seiten findet ihr auf

JM

Meinung

An alle VWL-Studierende,

die immer noch glauben, dass die Schließung des AWI nichts mit Studiengebühren zu tun hat:

Es findet im Moment weltweit eine Ökonomisierung aller Lebensbereiche statt. Pflanzenarten, Wasser, und eben auch Bildung, werden zu handelbaren Waren gemacht. Die Hochschulen sollen funktionieren wie Wirtschaftsunternehmen. Die Studierenden sollen KundInnen werden, die für die in Anspruch genommenen Dienstleistungen bezahlen sollen. In dieser Logik ist eine Zusammenlegung von Fächern in Heidelberg und Mannheim natürlich sinnvoll, weil durch die Synergieeffekte dieser Fusion Personal und Geld eingespart werden kann- ganz wie in der gepriesenen freien Marktwirtschaft. Es ist inkonsequent, die Schließung des AWI abzulehnen, die dahinterstehende Logik aber zu akzeptieren.

JM

Eine unvollständige Chronik der jüngsten Proteste

Alle gegen das Rektorat

Die Senatssitzung am 30.5. war wohl wenig nach dem Geschmack des Rektorats: Nicht nur, dass etliche SenatorInnen ihrem Unmut über die Gutsherrenart, mit der der Fächertausch mit der Uni Mannheim inszeniert werden sollte, Luft machten und gar mit offener Insubordination drohten, nein, vor der Tür der Alten Uni meldete eine Demo von rund 400 mit allerlei Lärminstrumenten ausgestatteten Studis ebenfalls lautstark ihren Einspruch an. Dem Anlass angemessen kam dann auch keine Presseerklärung der Uni zu den Vorgängen heraus.

Der große Eklat -- die Wahrnehmung der quasi-demokratischen Rechte des Senats zur Ablehnung eines Plans des Rektorats nämlich -- blieb indes aus, denn die Entscheidung über die Fächerwanderung wurde vertagt, und zwar auf den 21.6. Bis dahin soll eine eilig zusammengestellte Kommission sehen, ob die diversen betroffenen Fakultäten nicht doch noch mit ein paar Trostpflästerchen zu versöhnen sind, während die Fachschaft VWL mit Demo und Party den Widerstand gegen den Plan mobilisiert. Dass im Gegenzug -- und Hintergrund -- natürlich auch Maßnahmen laufen, um dem Rektor eine Zustimmung im Senat zu sichern, versteht sich von selbst...

Auch ein anderer Plan, der vermutlich im Rektorat (oder gegen dieses? Die Auguren sind sich noch nicht einig) ausgesponnen wurde, stieß in der letzten Woche auf Protest -- es geht um eine Linguistikprofessur der Anglistik. Diese wird nämlich demnächst vakant werden und soll zu einer Professur für Allgemeine Sprachwissenschaft werden, angesiedelt im neuen IAAS, einer Zusammenfassung von IÜD, Computerlinguistik und IDF. Nun ist unbestritten, dass die Schließung des Instituts für Allgemeine Sprachwissenschaft im Zuge des so genannten Solidarpakts Ende der 90er Jahre ein Fehler war und die Lücke, die dadurch gerissen wurde, bis heute klafft. Andererseits ist es angesichts der Überlast, die die Anglistik seit Jahr und Tag trägt, natürlich frech, ausgerechnet sie für diesen Fehler zur Kasse zu bitten, einfach weil dort gerade eine Professur frei wird.

Das fanden auch rund 100 Studis der Anglistik, die am Mittwoch gegen diesen Plan auf die Straße gingen, pünktlich zur Sitzung des Fakultätsrats der wenigstens vordergründig zuständigen Neuphilologischen Fakultät. Dieser hatte die Umwidmung allerdings schon während einer Sitzung im Vormonat abgestimmt und so das Thema gar nicht mehr auf der Tagesordnung. Studierende haben es halt schwer an einer Einrichtung, an der prinzipiell alles Wichtige in nichtöffentlicher Sitzung besprochen und beschlossen wird... Allerdings weist die Redaktion darauf hin, dass einige wenige Angelegenheiten in öffentlicher Sitzung beschlossen werden und es für interessierte Studierende eine wichtige Erfahrung wäre, die hohen Gremien bei ihrer Arbeit zu beobachten. Am 21.6. könnte es im Senat einzelne Tagesordnungspunkte geben, die in öffentlicher Sitzung behandelt werden...

Unterdessen hat der Rektor eine weitere Front eröffnet, als er sich am vergangenen Donnerstag mit einigen Studis traf. Die ungewöhnliche Zusammenkunft war eine Folge der Fensterputzaktion im Rektorat Mitte Mai, während der die Beschäftigten des Rektors beteuerten, ihr Dienstherr stehe jederzeit zum Gespräch mit Studierenden bereit. Das "jederzeit" muss nun ein wenig relativiert werden, aber dennoch: Ein Gespräch fand statt. Zwar zeigte der Rektor durchaus Ohr, doch Bemühen zur Einsicht zeigte Hommelhoff nicht, sondern warf den Studierenden vor, sie seien in sein Büro "reingebrochen" wie "1938 die SA in Wohnungen der Juden". Ein Vergleich, der auf so vielen Ebenen grottenfalsch und instinktlos ist, dass sich jeder Kommentar verbietet. Was mensch wohl davon halten soll, dass Hommelhoff später anbot, sich zu entschuldigen, "wenn Sie sich davon persönlich angegriffen fühlen" ("wenn"!)? Wie auch immer: Der Rektor hat die Vase, die bei der Aktion einem Unfall zum Opfer gefallen war, verziehen und will sich durch "Beziehungen" eine neue beschaffen. Es gibt also auch keine Anzeige gegen die VasenzerbrecherInnen. Der Rektor hat dabei gezeigt, dass sein Anspruch, mit Studierenden reden zu wollen, keine bloße Floskel ist. Leider geht es nicht immer um zerbrochende Vasen, sondern auch um Themen, bei denen der Rektor dann nicht einlenkt.

Andere Studis haben heute Gespräche mit noch wichtigeren Herren geführt: Mit Minister Frankenberg persönlich -- die Gesellschaft der lokalen Landtagsabgeordneten von CDU (Werner Pfisterer) und SPD (Claus Wichmann) bekamen sie umsonst dazu. Frankenberg war eigentlich gekommen, um den 15. Landesforschungspreis zu verleihen (Gag am Rande: unter anderem an einen Wirtschaftsethiker), wurde dann aber vor der Tür der Alten Uni von einer Meute von rund fünfzig Studierenden gestellt. Diese hatte sich spontan gesammelt, um unter anderem über die projektierte AWI-Schließung zu reden. In bewährter Manier schob Frankenberg die Verantwortung für die Vorgänge an Hommelhoff ab und versuchte ansonsten, ZuhörerInnen für seine Diatriben über den Segen von Studiengebühren zu gewinnen. Das Niveau seines Amtsvorgängers Trotha, der sich bei einer ähnlichen Gelegenheit vor Jahren als "Anwalt der Studierenden" bezeichnet hatte, erreichte er leider nicht.

Vasen gingen, das zur allgemeinen Beruhigung, auch nicht zu Bruch.

RG


AND NOW FOR SOMETHING COMPLETELY DIFFERENT...

Einige von Euch (wie auch ich) werden wahrscheinlich zum ersten Mal eine aktuelle Druckausgabe des UNiMUT in der Hand halten. Bevor wir aber komplett zum Tagesgeschäft übergehen, soll an dieser Stelle eine kurze, lückenhafte Zusammenfassung seiner mittlerweile über 16-jährigen Geschichte gegeben werden. Ein umfangreiches Archiv findet sich auf der UNiMUT-Homepage (http://www.unimut.org).

Seinen Anfang nahm der UNiMUT (nach der gleichnamigen Studierendeninitiative in Berlin 88/89) im Januar 1989. Ja, das waren noch Zeiten: Deutschland geteilt und nach etwas Verzögerung auch Studi-Streik in Heidelberg!

Ebenso wie die FSK (Fachschaftskonferenz) verdankt der UNiMUT sein Dasein also diesen Streikwochen, als vereinzelte Studierende sich ein Herz fassten und voller Tatendrang die Redaktionsarbeit aufnahmen. Die ersten 6 Ausgaben der "Streikzeitung Uni Heidelberg" erschienen in Folge täglich im charmanten "Edding-Design".

Nachdem sich die Unruhe in Heidelberg schließlich wieder gelegt hatte wurde der UNiMUT durch eine Vollversammlung mit (für damalige Verhältnisse "nur") 600 teilnehmenden Studierenden unter dem Prädikat "Zeitung der Uni Heidelberg" (zum Untertitel: siehe dazugehörige Story im Kasten) fortgeführt. Mit der Ausgabe 13 erhielt die Zeitung dann endlich ihr charakteristisches, funktionales Antlitz.

In der folgenden Zeit zog die Zeitung inhaltlich immer weitere Kreise, was sich nicht zuletzt an der steigenden Seitenzahl ausmachen ließ. So erschien im UNiMUT 17 ein offener Brief an den damaligen Rektor, um sich über Behinderungen des sich etablierenden FSK-Modells zu beklagen. Davon abgesehen beschränkte sich der UNiMUT aber schon damals nicht auf rein universitäre Themen: Eine Hausbesetzung in Heidelberg fand ebenso Erwähnung, wie globale Ereignisse (z.B. der 2. Golfkrieg in einem "UNiMUT-Extra" 1991).

Die Aufgabe des UNiMUT wurde (wie auch heute noch) darin gesehen, die Studierendenbasis und Öffentlichkeit über Vorgänge an der Uni, aber wie eben beschrieben auch weit darüber hinaus, zu informieren und Möglichkeiten für ein Eingreifen in den universitären Alltag aufzuzeigen.

Im Jahr 1993 gab es zu den Protesten der Studis, die noch schneller als 88/89 zum Stoppen kommen sollten, Vorarbeit durch den UNiMUT, der über die Vollversammlung immer Sommer zuvor umfangreich berichtete. Mit der Ausgabe 75 wurde die Zeitung komplett Digital -- kein Kleben der Texte mehr- und wuchs auf 12 Seiten an.

Nachdem die Zeitung dann über Jahre hinweg meist im Zwei-Wochen-Rhythmus erschien, kam im Jahr 1996 zusätzlich zum Papier-UNiMUT der Onlineauftritt "UNiMUT aktuell" hinzu. Dessen Konzept war und ist eine laufende aktuelle Berichterstattung ohne an Drucktermine etc. gebunden zu sein. Demnach kam es auf der Homepage (www.unimut.org) auch während der zeitweiligen Abstinenz (Juni 01 bis Juni 03 und Juni 03 bis 05) oder dem Erscheinen als komprimierte Wandzeitung zu einem ständigen Weiterbestehen des UNiMUT.

Nun, im Juni des Jahres 2005, war unserer Meinung nach die Zeit reif für eine weitere reguläre Zeitungsausgabe (Nr. 188). Hoffen wir, dass noch viele weitere folgen und die Tradition des UNiMUT, die, wie einigen aufmerksamen LeserInnen sicherlich längst aufgefallen sein wird, eine enge Verbindung mit der FSK bezeichnet[*], als kritische Zeitung fortgeführt werden kann!

[*] Deswegen darf aber freilich noch lange nicht alles, was hier abgedruckt wird, als deren offizielle Äußerung verstanden werden!

MB

Der Kampf ums an

Vielleicht habt Ihr Euch schon gewundert über den Unfug, der im Untertitel zwischen "Zeitung" und "der" steht oder das eingeklammerte "an" im Titel der Homepage. Der Hintergrund dieses Kults hat - wie so vieles an der Uni - eine ideologische und eine machtpolitische Seite. Die ideologische Seite ist, dass der Ansatz der FSK war und ist, dass die Gruppenuni mit streng voneinander getrennten Gruppen von Studis, Mittelbauern und Profs zu überwinden ist, und im Vorgriff auf einen späteren Erfolg dieses Programms hatten die Designer des UNiMUT-Logos schon "Zeitung der Uni Heidelberg" statt irgendwas wie "Studizeitung der Uni Heidelberg" oder gar "Zentralorgan der FSK in den Untertitel gemalt. Klar, dass sich der damalige Rektor das nicht gefallen lassen konnte, und so kam bald eine Vorladung ins Rektorat. Herr Sellin (der damalige Direktor) forderte ultimativ, die inoffizielle Natur des UNiMUT deutlicher zu machen, denn offiziell könne der UNiMUT ja schon deshalb nicht sein, weil er nicht von der habilitierten Atlassen der Uni gemacht (bzw. abgesegnet) werde.

Ein eingefügtes "an" war dem Rektor vielleicht nicht genehm, aber immerhin benehm, und so erschien der UNiMUT munter weiter. Nur steckt in jedem/r UNiMUT-RedakteurIn halt immer ein Schuss Anarchismus, und so schrumpfte das magische "an" bald, hüpfte munter über die Seite und benahm sich überhaupt nicht so, wie mensch das von einem entscheidenden und jurstisch bedeutendem Wort erwarten würde - Folge war natürlich eine weitere Vorladung, als der rektorliche Blutdruck aus irgendwelchen anderen Gründen mal wieder UNiMUT-induziert am Steigen war, und diesmal wurde ein Standardverhalten für das "an" verordnet.


Von Schraubenschlüsseln, Äpfeln und dem Handeln

Beim sich durch die Stadt oder Uni Bewegen könnte mensch meinen, dass die Diskussionen der vergangenen Jahre nicht viel verändert haben. Die Belästigung durch Autos ist nicht weniger geworden, die Konsumtempel haben große Umsätze, die Kühltürme vom nahegelegenen Atomkraftwerk sind immer noch am Qualmen, in der Mensa wird mensch von Hochglanzflyern erschlagen und alle hektiken durch die Gegend.

Die vor zehn Jahren gestarteten Ökoprojekte der Fachschaftskonferenz zeigen hier andere Wege auf. Die Arbeitsteilung mal aufheben und sich selbst um das Rad kümmern spart nicht nur Geld sondern schafft auch Einblicke wie so was funktioniert und mensch steht bei der nächsten Panne nicht mehr so hilflos da. Bei URRmEL kann die bestehende Werkstatt genutzt und dadurch das Ersatzteillager verkleinert werden.

Über Appel un' Ei, eine Kooperative, organisieren sich Menschen Lebensmittel für ihren alltäglichen Bedarf, kein Fastfood sondern Obst, Gemüse, Getreide und anderes zur vielseitigen Ernährung. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und die Preise sind günstig, da wir den Zwischenhandel weitgehend ausschalten und es direkt ohne viel Verpackung vom Bauern bekommen.

Aus Appel un' Ei hervorgegangen ist vor 18 Monaten eine selbstverwaltete, gemeinschaftliche Gärtnerei, Wildwuchs, in der viele verschiedene Menschen sich mit Gemüse und Obst selbst versorgen und auch zu Appel un'Ei bringen. Viele verschiedene Sorten werden angebaut, auch alte und fast vergessene. Am 3.6. ab 12 Uhr ist im Gewann Schläuchen 56 "Tag des offenen Gartens", an dem ihr die Erde und die Pflanzen erkunden könnt.

Gemeinsam haben die Projekte, dass sie die Entfremdung des Menschen von den Dingen des Alltags aufheben wollen und den Bezug herstellen, damit die Menschen verstehen warum es z.B. keine regionalen Tomaten im Februar gibt.

Die Fahrradselbsthilfewerkstatt URRmEL ruft deswegen zu einer Fahrraddemo am 25.6.05 um 14 Uhr auf. Start am Uniplatz, Ende am Fest von/bei Appel un' Ei an der Mensa im Neuenheimer Feld (Nähe Café Botanik) mit lecker Essen, Live-Musik, Jonglage, Quiz,... und das Lädchen kennenlernen!

Ansonsten: Nicht nur ein Bewusstsein haben, dass die Dingen geändert werden sollen sondern es einfach tun.

HW


Infos zu den Uniwahlen am 21. Juni

Wo?

Im Erdgeschoss der Neuen Uni. Genauere Angaben findet ihr vor Ort.

Wann?

Den ganzen Tag bis 18 Uhr.

Wer?

Alle Studis, ProfessorInnen, Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen und Angestellte aus Administration und Technik (die so genannten "Sonstigen") sind aufgerufen, ihre Vertreter in die beiden Unigremien Senat und Fakultätsrat zu wählen. Auch Austauschstudierende dürfen in den meisten Fällen wählen!

Wie viele Studis kommen in die Gremien?

Es werden je sechs Studis in die Fakultätsräte gewählt und vier in den Senat. Ihre Amtszeit beträgt ein Jahr.

Was ist eine Fakultät?

Es gibt in Heidelberg zwölf Fakultäten. In ihnen sind mehrere Fächer eines ähnlichen Bereiches zusammengefasst. Unter Umständen können an einer Fakultät über 20 verschiedene Fächer studiert werden.

Wer steht zu Wahl?

Für die Wahl zum Senat stehen mehrere Listen zur Auswahl: Die FSK als Zusammenschluss aller Fachschaften und die parteinahen Hochschulgruppen Jusos, Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), grüne Hochschulgruppe und RCBS.

Für die Wahl zum Fakultätsrat gibt an den meisten Fakultäten nur eine Liste, die in der Regel von den Fachschaftlern erstellt wird. Manchmal gibt es auch noch konkurrierende Listen. Am besten fragt ihr bei eurer Fachschaft nach, wer in eurem Fall alles zur Wahl steht. Manchmal machen die Fachschaften auch Aushänge.

Nach welchem Modus wird gewählt?

Gewählt wird nach den Grundsätzen der Verhältniswahl. Das heißt, jede Hochschulgruppe reicht eine Liste mit KandidatInnen ein. Jeder Studierende der Uni Heidelberg hat vier Stimmen für die Senatswahl und sechs für die Fakultätswahlen, die er über die Listen verteilen kann wie es ihm gefällt. Dabei können einem Kandidaten bis zu zwei Stimmen gegeben werden.

Was für Aufgaben hat der Fakultätsrat und wer sitzt da drin?

Der Fakultätsrat wählt unter anderem den Prüfungsausschuss. Als Mitglieder gehören dem Fakultätsrat sechs ProfessorInnen, sechs Studie rende, drei Angehörige des Mittelbaus und ein "Sonstiger" an; Außerdem gibt es einen Dekan, der der Fakultät vorsteht. Im erweiterten Fakultätsrat sitzen darüber hinaus auch noch alle übrigen ProfessorInnen einer Fakultät. Er be schließt die Prüfungs- und Studienordnung und entscheidet über Evaluationsergebnisse und das Lehrangebot sowie über die Berufungen von ProfessorInnen.

Was für Aufgaben hat der Senat und wer sitzt da drin?

Der Senat entscheidet über alle Fragen, die die gesamte Universität betreffen und kann eine Änderung der Grundordnung beschließen, die so etwas wie eine Verfassung der Uni darstellt. In der Grundordnung wird z.B. über die Anzahl der Fakultäten entschieden. Der Senat muss alle wichtigen Entscheidungen der Fakultätsräte noch mal bestätigen. Der Senat hat 39 Mitglieder von denen 19 Kraft ihres Amtes beteiligt werden und 20 gewählt werden. Kraft ihres Amtes sitzen der Rektor, vier Prorektoren, die Kanzlerin und die zwölf Dekane, sowie die Frauenbeauftragte im Senat. Zu den Gewählten gehören acht Professoren, vier aus dem so genannten Mittelbau, die "Sonstigen" und sage und schreibe vier Studierende.

Was war nochmal der AStA?

Die vier Studierenden im Senat sind automatisch auch in den AStA gewählt. Hinzu werden mit Mehrheit der Stimmen sieben weitere studentische Vertreter in den Allgemeinen Studierende Ausschuss (AStA) gewählt. Er fungiert als rein beratender Ausschuss des Senats in sportlichen, musischen, geistigen und sozialen Belangen der Studierenden. Damit unterscheidet er sich fundamental von den Asten in den nördlichen Bundesländern, wo die Asten über Finanz- und Satzungshoheit verfügen und dadurch wesentlich mehr Ressourcen und Einfluss besitzen.

Warum soll ich wählen gehen?

Die studentischen VertreterInnen bringen unsere Anliegen und Probleme in den Gremien zur Sprache. Sie bringen die Gremien dazu, bei Entscheidungen studentische Interessen zu berücksichtigen. Sie können wichtige Informationen aus den Gremien nach Außen tragen.

Gerade in einer Zeit, in der der studentische Einfluss immer weiter beschnitten wird, ist es wichtig zu zeigen, dass wir mitbestimmen wollen.

Also: Stärkt euren Vertretern den Rücken!

Geht wählen!

JM

Ein genauerer Blick auf des Rektors Wunsch nach Wunschlisten

Er will nur euer Bestes - euer Geld

Im so genannten Strategiepapier des Rektors ist vorgesehen, dass zukünftig fachbezogen abgestufte Studienbeiträge erhoben werden sollen. Das bedeutet, dass jedes Fach eine andere Gebührenhöhe festlegen kann, je nach Bedarf. Dabei sind Gebühren in Höhe von 250-850 Euro in der Diskussion. Die sollen nach Willen des Rektorats allein zur Verbesserung der Lehre verwendet werden. Der Rektor möchte nun die Studierenden an der Diskussion über die Verwendung der Gelder beteiligen. Daher wurden die Studienkommissionen von den Fakultätsräten beauftragt, Vorschläge für die Verwendung von Gebührengeldern zu sammeln. Um die Motivation in der Fakultäten zu erhöhen, hat der Heidelberger Rektor Peter Hommelhoff anhand der (jetzigen) Studierendenzahlen die Summe errechnet, die die jeweiligen Fakultäten durch Studiengebühren (dann in Zukunft) angeblich zusätzlich bekommen sollen. Hier einige Beispiele: 1,3 Millionen für die Fakultät Verhaltens- und empirische Kulturwissenschaften, 1 Million für die Juristische Fakultät, 2,5 Millionen für die Neuphilologische.

Fakten

Fakt ist: Allgemeine Studiengebühren sind zwar geplant, aber entgegen der landläufigen Meinung noch nicht beschlossen.

Aus diesem Grund gibt es auch noch keinerlei Bestimmungen darüber, wohin das Geld fließen soll, falls es überhaupt jemals erhoben wird. Vermutlich ist es juristisch gar nicht möglich, Gebühren an einen bestimmten Zweck zu binden.

Wenn Hommelhoff jetzt beginnt, das Geld den verschiedenen Fakultäten zuzuteilen, muss eines festgestellt werden: Es ist bis jetzt unklar, ob das Geld jemals dort ankommen wird. Nach Wissenschaftsminister Peter Frankenberg soll das Geld zwar komplett an die Unis gehen, da diese aber für Ausfallkredite, Stipendien, Verwaltung der Gebühren und Sozialrabatte selbst aufkommen müssen, wird ein beträchtlicher Teil des Geldes gar nicht zur Verfügung stehen. Überhaupt ist fraglich, ob sich Hommelhoff mit seinen Vorschlägen durchsetzen kann. Frankenberg hält aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen -- er ist da gebranntes Kind -- weiter an seinem Studiengebührenmodell fest: 500 Euro, unabhängig vom Fach. Es bleibt also die Frage, warum Hommelhoff (der fachbezogen die Höhe variieren will) hier Summen bekannt gibt, deren Berechnung auf derart wackligen Füßen steht.

Pläne

Dass Hommelhoff nun die studentischen Mitglieder in den Fakultätsräten unbedingt bei der Erarbeitung von Vorschläge für die Verwendung des Geldes beteiligt wissen will, sie sozusagen um Vorschläge bittet, heißt noch lange nicht, dass Studierende tatsächlich eine effektive Mitbestimmung hätten. Tatsächlich lässt sich feststellen, dass in den letzten Jahren bei jeder Gesetzesnovelle die Kompetenzen der Gremien (und damit die Mitbestimmungsmöglichkeiten der Studierenden) immer weiter zugunsten der Leitungs-

ebenen beschnitten wurden. Aktuelles Beispiel hierfür ist das neue Landeshochschulgesetz (LHG).

Auch Hommelhoff verwahrt sich bisher gegen jegliche studentische Mitbestimmung. Er redet lieber von "Mitwirkung". Im Klartext: Wir werden auch mal gefragt, aber wenn´s ans Entscheiden geht, bleiben wir außen vor.

Hommelhoff ist nicht wirklich interessiert an der Meinung der Studierenden. Wie er selbst sagt, ist es sein Ziel, der Landesregierung möglichst noch diesen Sommer ein voll durchstrukturiertes Programm vorlegen zu können, um so Druck aufzubauen, damit die Studiengebühren schneller eingeführt werden. Dieser Druck ist um so stärker, wenn Hommelhoff behaupten kann, auch die Studierenden hätten an der Ausarbeitung des Programms mitgewirkt. Sein Vorstoß ist also eine sehr durchtriebene Methode, unsere Mitarbeit für die Interessen des Rektorats zu instrumentalisieren.

Ergebnisse

Die große Frage ist also nun: Werden die Fakultäten den Köder schlucken? Werden sie sich von der verheißenen Geldsumme blenden lassen?

Es deutet einiges darauf hin, dass sich die Studierenden nicht für dumm verkaufen lassen. In einer am Psychologischen Institut durchgeführten E-Mail-Umfrage glaubten 42% der Befragten, dass "dies ein Versuch ist, den Protest der Studierenden durch die Aussicht auf Partizipation zum Schweigen zu bringen." Nur 11% finden "es gut, wenn Studiengebühren erhoben werden, um die Qualität der Lehre zu verbessern. Solange mein Geld nicht im Haushalt des Landes verschwindet, zahle ich gerne! Um so besser, dass wir auch den Entscheidungen über die Verwendung beteiligt werden."

Es wird darauf ankommen, dass die Mitglieder der Studienkommissionen sich weigern, Vorschläge für die Verwendung von Gebührengelder zu unterbreiten. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass die meisten Studienkommissionen kooperieren werden, aus Angst am Ende als einzige Fakultät nichts vom Kuchen abzubekommen. Der Konkurrenzgedanke wird hier also mal wieder die Möglichkeit eines gemeinsamen Vorgehens zunichte machen.

JM

Offener Brief an das Rektorat, den Dekan der juristischen Fakultät und das Studentenwerk der Universität Heidelberg

Zusammenarbeit der Universität mit Studentenverbindungen

Anlass unseres Schreibens ist das Deutlichwerden der Zusammenarbeit offizieller Stellen der Universität Heidelberg mit Studentenverbindungen. Mit Entsetzen haben wir die massive Art, in der rechten bis neofaschistischen Studentenverbindungen im Wintersemester 2004/05 in offiziellen Publikationen der Universität Heidelberg Raum zur Eigenwerbung gegeben wurde, zur Kenntnis genommen. So beispielsweise in der offiziellen "Bewerbungsinfo" der Universität für das Sommersemester 2005: an prominenter Stelle wirbt die Burschenschaft Allemannia (Wahlspruch: "Einer für Alle -- Alle für Einen! Ehre, Freiheit, Vaterland!") um die neuen Erstsemester. Am Ende der "Bewerbungsinfo" buhlt die Landsmannschaft Teutonia mit billigen "Studentenzimmern" und anderen "Vorteilen" des Verbindungslebens um die Gunst der männlichen Studierenden. Zudem ist die Teutonia bereits seit einigen Semestern im Kalender des Heidelberger Studentenwerks vertreten, in dem sie jeweils mehrere Anzeigen geschaltet hat. Unter anderem direkt in der Rubrik "Wohnen", wo sie versucht, mit dem Angebot von 600 qm Nutzfläche und Mietpreisen von 42 Euro (!), Nachwuchs zu ködern. Dieses Gewähren von Werbeflächen, die in unpolitischem Tenor darauf abzielen unwissende "Neuankömmlinge" mit Wohnungsanreizen anzuwerben, halten wir für unverantwortlich.

Das alles wird allerdings noch überboten:

Im Vorlesungsverzeichnis (bzw. "Vorlesungskommentar") der Juristischen Fakultät für das Wintersemester 2004/05 präsentiert sich, neben der Landsmannschaft Teutonia und der Burschenschaft Allemannia (je eine halbseitige Anzeige), auch die Burschenschaft Normannia mit einer ganzseitigen Selbstdarstellung. Kürzlich mussten wir zudem erfahren, dass auch das Vorlesungsverzeichnis für das laufende Sommersemester eine Werbeanzeige der Normannia enthält. Diese ist noch ungleich dreister als die vorhergegangene, da sie ganz im Stil einer Lehrveranstaltung gehalten ist und sich deshalb erst bei genauerer Betrachtung als Werbeanzeige entpuppt.

Die Normannia ist -- als äußerst rechter Hardliner unter den Heidelberger Verbindungen -- in den vergangenen Jahren immer wieder durch antisemitische Äußerungen und faschistische Aktivitäten aufgefallen. Einen aktuellen Höhepunkt stellte ein eintägiges Seminar zum Thema "Deutschland in der Globalisierungsfalle?!" dar, welches am 10. Juli 2004 auf dem Haus der Normannia stattfinden sollte. Von den vier hierfür angekündigten Referenten sind mindestens drei eindeutig der neofaschistischen Szene zuzurechnen. Dank öffentlichen Drucks von Seiten antifaschistischer Gruppen und der Lokalpresse (vgl. Rhein-Neckar-Zeitung 9. und 10.7.2004) konnte in diesem Fall erreicht werden, dass die Normannia das Seminar -- jedenfalls offiziell -- absagte. Neben regelmäßigen neofaschistischen und geschichtsrevisionistischen Veranstaltungen verfügt die Normannia zudem über gute Kontakte zu rechtsextremen Organisationen und Personen sowie über zahlreiche personelle Überschneidungen mit selbigen.

Auch die Burschenschaft Allemannia und die Landsmannschaft Teutonia gehören zum rechten Spektrum des Heidelberger Verbindungswesens. Die Allemannia -- die "von ihren Angehörigen Liebe zum deutschen Volk und Vaterland" sowie das Eintreten "für die Einheit des deutschen Volkes" erwartet -- veranstaltete bis 1995 das sogenannte "Maiansingen", dessen Organisation ab 1996 die Burschenschaft Normannia übernahm. 1998 versammelten sich zu diesem Anlass auf dem Heidelberger Schloss unter den Burschenschaftern ca. 20 durch ihr Auftreten eindeutig der neonazistischen Szene zuzuordnende Personen. Dabei zeigten die Neonazis -- in Anwesenheit der Verbindungen -- den "Hitlergruß" und skandierten menschenverachtende, rassistische Parolen. Zum "Maiansingen" der Korporierten gehörte auch, in jener Nacht das "Deutschlandlied" in allen drei Strophen zu singen. Es ist zudem bezeichnend, dass selbst eine weniger rechts anzusiedelnde Korporation die "Normannia" und "Allemannia" als "faschistisch" bezeichnet hat (vgl. Rhein-Neckar-Zeitung vom 2.5.2003). Ähnlich wie die Allemannia bewegt sich auch die Teutonia im rechtskonservativ-nationalistischen Spektrum.

Hinzu kommt, dass es sich hierbei nicht um den ersten Fall der Zusammenarbeit zwischen rechten Studentenverbindungen und der Universität Heidelberg handelt. So konnten am 14. Mai 2003 13 Heidelberger Verbindungen (unter ihnen die drei oben genannten) unter dem Motto "Studentenverbindungen in Heidelberg -- Wir stellen uns vor!" in den Räumen der Neuen Universität den gemeinsamen Schulterschluss üben. Die Veranstaltung mit über 80 Personen war fast ausschließlich von Korporierten besucht. Dies zeigte sich alleine dadurch, dass der überwiegende Teil "farbentragend", d.h. mit Band und Verbindungsmütze, in der Neuen Universität erschien.

Nach dem zweiten Weltkrieg hatten die Alliierten ein Verbot des "Farbentragens" und des sonstigen öffentlichen Auftretens von Studentenverbindungen an deutschen Universitäten erlassen. Dies war der Vorreiterrolle eines Großteils der deutschen Verbindungen -- zu denen die obigen auf jeden Fall zu zählen sind -- für den Aufstieg des Nationalsozialismus und ihrem massiven Antisemitismus geschuldet.

Angesichts dessen finden wir es unglaublich mit welcher Selbstverständlichkeit Studentenverbindungen von verschiedenen universitären Stellen die Hand gereicht wird.

Wir fordern Sie deshalb dazu auf zum geschilderten Sachverhalt Stellung zu nehmen und jegliche Kooperation universitärer Stellen mit studentischen Verbindungen in Zukunft zu unterbinden.

Falls Sie nähere Ausführungen zum Sachverhalt wünschen, stehen wir Ihnen hierzu gerne zur Verfügung.

Antifaschistischer Arbeitskreis an der Universität Heidelberg
Albert-Überle-Straße 3-5
69120 Heidelberg
info@antifa-ak.de

Stiftungsfest der Normannen

115 Jahre sind genug!!!

Die burschenschaftliche Bewegung beginnt mit der Gründung der Jenaer Urburschenschaft 1815. Seit dieser Zeit stehen Burschenschaften für die Errichtung eines starken Nationalstaats, hinter dem auch die bürgerlichen Freiheitsrechte zurückstehen müssen. Ihr Anliegen war also zu keiner Zeit fortschrittlich oder emanzipatorisch. Nicht auf dem Wartburgfest 1817, auf dem Symbole der deutschen "Kleinstaaterei" und Bücher "undeutscher" und jüdischer Autoren verbrannt wurden. Nicht im Dritten Reich, in dem sich der Dachverband der deutschen Burschenschaften DB ("Deutsche Burschenschaft") unter Jubelgeschrei auflöste, um im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB) aufzugehen. Und auch nicht heute, wenn die wieder gegründete DB ein Deutschland in den Grenzen von 1938 fordert und behauptet, dass "die territoriale Einheit Deutschlands mit der kleinen Wiedervereinigung nicht vollendet sei."

Wie man also sieht, legen Burschenschaften großen Wert auf Tradition. Dies gilt natürlich auch und besonders für die rechtsextreme Burschenschaft Normannia zu Heidelberg, die sich mit ihrem 115. Stiftungsfest vom 23. bis 26. Juni 2005 selbst feiert.

Diese Burschenschaft (Losung: "Ehre, Freiheit, Vaterland") fiel in den letzten Semestern dadurch auf, dass sie ihr völkisches, rassistisches, nationalistisches und antisemitisches Denken des öfteren in die Öffentlichkeit trugen. So verteilte sie z.B. die antisemitische Rede des Ex-CDU-Fraktionsmitglieds Martin Hohmann "im Wortlaut". Oder sie veranstaltete am 12.05.2004 auf ihrem Normannenhaus einen Vortrag zum "Südtiroler Freiheitskampf in den 1960er Jahren", zu dem zwei verurteilte Terroristen (Erhart Hartung und Peter Kienesberger) als Referenten eingeladen waren.

Bisheriger Höhepunkt war jedoch der Versuch, am 10.07.2004 ein eintägiges Seminar zum Thema "Deutschland in der Globalisierungsfalle?!" abzuhalten. Die dazu eingeladenen Referenten ließen sich fast alle dem äußersten rechten Spektrum zuordnen, was der Veranstaltung den Anschein einer rechtsextremen Kaderschulung auf dem Normannenhaus gab. Nachdem es zu Protesten und zu mehreren Zeitungsartikeln in der lokalen Presse über die Umtriebe der Normannia kam, sagten diese ihr Seminar "aus organisatorischen Gründen" ab. Doch schon Tags darauf wurde bekannt, dass dies nur ein Versuch war, die Proteste abzumildern, um die Veranstaltung im Hinterraum des Lokals "Essighaus" durchzuführen, was allerdings durch den Wirt vereitelt wurde. Ob es letztendlich doch irgendwo stattfand, ist unklar.

Klar ist aber, dass selbige Burschenschaft Normannia im Juni ihr 115jähriges Bestehen vier Tage lang feiern will. Damit feiert sie ihr rechtsextremes Weltbild genauso wie sie ihre Tradition feiert. Eine Tradition, die schon vor der Normannia mit der Gründung der Jenaer Urburschenschaft 1815 begann und bis heute andauert.

Alle, die einen Schlussstrich unter diese Tradition und deren Interpretation durch die Normannen setzen wollen, sind herzlich eingeladen, am Donnerstag, den 23. Juni 2005 um 18:00 Uhr an einer Kundgebung auf dem Kornmarkt Heidelberg teilzunehmen.

MB

G8 Gipfel vom 6. bis 8. Juli 2005 in Schottland

8 und ein paar Milliarden

Dieses Jahr treffen sich erneut die 7 größten Industrienationen und Rußland zu einem G8 -- Gipfeltreffen, um ihre Politik zu koordinieren. Was 1975 als lockeres Kamingespräch unter dem Schatten der Ölkrise begann, hat sich zu einem alljährlichen Treffen entwickelt, das mittlerweile alle Bereiche der Politik umfasst. Dabei reichten die Themen bisher von Handelsfragen bis hin zu internationaler Terrorismusbekämpfung.

Doppelzüngige Schulden- und Klimapolitik

Wenn die Staats- und Regierungschefs dieses Jahr im Golfhotel Gleneagles zusammenfinden, werden sie nicht nur ihr Handicap verbessern, sondern auch über den Klimawandel und die Probleme Afrikas diskutieren -- ohne nennenswerte Beteiligung der anderen mehr als 6 Milliarden Menschen, die davon betroffen sind. Schon im Vorfeld wurde der "historische" Schuldenerlass für 18 hochverschuldete Länder medienwirksam angekündigt. Was als hundertprozentiger Schuldenerlass verkauft wird, bezieht sich nur auf die Schulden bei dem IWF, der Weltbank und der afrikanischen Entwicklungsbank. Das Gesamtschuldenvolumen der privaten bi- und multilateralen Schulden aller lateinamerikanischen Länder und Subsaharastaaten beträgt etwa 1.000 Milliarden US-Dollar (Stand 2001 -OECD) - im Vergleich beträgt das gesamte Erlassvolumen maximal 55 Milliarden US-Dollar. Ferner stellt sich die Frage der Legitimität der Schulden: Ein Großteil der Schulden kam dadurch zustande, dass die Staaten der G8 Militärregimen und Diktaturen großzügig Kredite gewährten. Aufgrund hoher Zinsen (15 bis 17 % für Argentinien in den letzten Jahren) und den Wechselkursänderungen wuchsen die Schulden trotz permanenter Zahlungen aus den armen Ländern immer weiter an. Obwohl oftmals schon viel mehr Geld an Zinsen gezahlt wurde, als je aufgenommen wurde, sollen die Schulden auf Kosten der Bevölkerung zurückgezahlt werden.

Vor diesem Hintergrund wirkt der angekündigte Schuldenerlass eher wie ein Ablenkungsmanöver, um sich vor der wirklichen Verantwortung der wichtigsten Industrienationen und ihrer Rolle im internationalen Wirtschafts -- und Finanzsystem zu drücken.

Auch in der Umwelt- und Klimapolitik stehlen sich die G8 Nationen aus ihrer Verantwortung: Die G8 stoßen in etwa so viele Klimagase aus, wie alle "Entwicklungsländer" zusammen. Bedenkt man weiterhin, dass ein Großteil der Produktion in diesen Ländern für den Konsum auf den G8 Märkten bestimmt ist, wird klar, wo die Hauptverantwortlichen zu suchen sind. Doch anstelle eines drastischen Umschwenkens in der Umweltpolitik wird weiter aufgerüstet um den Zugriff auf die Ressourcen zu sichern. Und nicht zuletzt fragt sich, wie acht wachstumsorientierte Industrienationen glaubwürdige Fürsprecher einer wirklich nachhaltigen Klimapolitik sein können. Die jetzt propagierte Nutzung der Atomenergie ist nicht nur auf Grund der damit verbundenen Gefahren sondern schon auf Grund der vom Uranabbau bis zur "Endlagerung" entstehenden Umweltschäden und nicht ausreichenden Uranvorräten keine Alternative zu einem Hinterfragen der Wachstumslogik und Konsumgewohnheiten.

Vielfältige Proteste

Seit Jahren formiert sich bei solchen politischen Großereignissen auch massiver Widerstand. Oftmals sind es Gruppen, die lokal vor Ort zu einem bestimmten Thema arbeiten und ihre Erfolge auf einen Schlag durch Entscheidungen der internationalen Institutionen gefährdet sehen. So beschloss zum Beispiel die WTO, dass das Importverbot für vom aussterben bedrohte Schildkröten, das Umweltgruppen in jahrelanger Lobbyarbeit erreicht hatten, eine unrechtmässige Handelsbariere darstellt und diese AktivistInnen fanden sich in Seattle auf einem der ersten von den etablierten Medien beachteten Gipfelprotest wieder zwischen StahlarbeiterInnen aus den USA, indischen BäuerInnen und Indigenas aus Lateinamerika.

Diese Vielfalt der Proteste und der Themen hat sich bis heute erhalten und spiegelt sich auch in den Aktionsformen wieder. In Großbritanien plant z.B. die Clownsarmee den Gipfel zu umzingeln, und die Staatschefs in ihrem Golfresort einzusperren. Andere wollen sich eben dort zum Golfturnier treffen, während diverse Demos und Straßenpartys verschiedene Themen in den umliegenden Großstädten thematisieren werden. Und weil ein Großteil der Betroffenen nicht an den Aktionen vor Ort teilnehmen kann, sind die Proteste so global wie die Auswirkungen der Politik der G8. Während in Köln 1999 der letzte G8 Gipfel in Deutschland stattfand, legte z.B. in London eine riesige Strassenparty den ganzen Finanzdistrict lahm und wurde in Nigeria der grösste Ölhafen blockiert, um gegen die massiven Menschenrechtsverletzungen zu protestieren. Auf allen Kontinenten in mehr als 40 Ländern kam es zu diversen Aktionen.

Dieses Jahr werden die Aktionen in Deutschland, die den G8 Gipfel begleiten zum Teil in Heiligendamm stattfinden, wo der Gipfel in 2 Jahren geplant ist.

http://www.de.dissent.org.uk

MW

Was tun in der nächsten Zeit?

Termine

Di, 21.6.

9:00, den ganzen Tag lang: Gremienwahlen

15:00, Alte Uni, Senatssaal: Sitzung des Senats der Uni Heidelberg

Mi, 22.6.

16:15, Völkerkunde-Museum, Hauptstr. 235: "Die Macht der Worte. Sprechakt-Theorie in der ethnologischen Ritualforschung" mit Elisabeth Schömbucher-Kusterer (Heidelberg)

20:00, Katholische Hochschulgemeinde, Neckarstaden 32: "Fundamentalismus in der amerikanischen Politik. Eine illustrierte Vorlesung" mit Robert Jewett

20:00, Hörsaal des Historischen Seminars, Grabengasse 3-5: "Die nationalsozialistische Vernichtung der Roma in der sowjetischen und russischen Erinnerungskultur" mit Martin Holler

Do, 23.6.

15:00, Schlossplatz, Stuttgart: Landesweite Demo gegen Studiengebühren

20:00, Palais Prinz Carl, Kornmarkt 1: Lesung und Diskussion: "Alt sind nur die anderen" mit Elisabeth Neijahr und Claus Wichmann

Sa, 25.6.

14:00, Emil-Julius-Gumbelraum, Karlstorbahnhof: Infotag: "Krisenmanagement - Afrikanische Initiativen gegen HIV!"

14:00, Uniplatz: Fahrraddemo: "Stadt am Fluss statt Stadt voller Autos"

15:00, Appel un'Ei an der Feldmensa: Sommerfest von Appel un'Ei (extra groß zum Zehnjährigen)

So, 26.6.

21:00, INF 252: Biochem-Fete

Mo, 27.6.

20:00, Emil-Julius-Gumbelraum, Karlstorbahnhof: "Malaria und das blaue Wunder -- ein Partnerschafts-Projekt zur Entwicklung preiswerter Medikamente gegen Malaria in Afrika" mit Olaf Müller (Heidelberg)

Di, 28.6.

N.N.: Heidelberger Demo gegen Studiengebühren

20:00, Emil-Julius-Gumbelraum, Karlstorbahnhof: Bildervortrag: "Die Saat des Krieges: Landminen" mit Anne Jung

Mi, 29.6.

19:00, Germanistisches Seminar, Hauptstr. 207-209, Raum 028: Reform-Verstehen-Vortrag der Woche: "Bedeutungs- und Bezeichnungswandel in der Sprache der Politik" mit Josef Klein (Koblenz-Landau)

Do, 30.6.

12:00, Neue PH: "Fix your Bike" -- die Fachschaft Technik der PH macht Fahrrad-Selbsthilfewerkstatt mit Speis und Trank für einen guten Zweck

Sa, 2.7.

17:00, Aula Alte Uni: Teuerer Vortrag der Woche: "Understanding the Columbia Shuttle Accident" mit Douglas Osheroff (Palo Alto)

18:00, Uniplatz: AZ-Soli-Konzert mit Überdosis Grau und anderen

So, 3.7.

11:00, Karlstorbahnhof, Vorplatz: Afrikanischer Markt

14:00, Emil-Julius-Gumbelraum, Karlstorbahnhof: Film und Dialog: "Recht auf eigene Bildung? -- Gespräch mit burkinischen LehrerInnen über traditionelle und moderne Erziehung anhand des Films 'Bintou'."

Mo, 4.7.

14:00, Deutsch-Amerikanisches Institut, Sophienstr. 12: Bücherflohmarkt

Mi, 6.7.

19:00, Katholische Hochschulgemeinde, Neckarstaden 32: Filmabend: "Der Priester"

Mo, 11.7.

16:15, IÜD, Plöck 57a, Konferenzsaal II: "Ganz ohne Geld auskommen, oder es selber schaffen? Tauschringe und Stadtwährungen" mit Elizabeth Hicks (Heidelberg)

Mi, 13.7.

20:00, Hörsaal des Historischen Seminars, Grabengasse 3-5: "Das Konzentrationslager Lety -- Geschichte und Erinnerung" mit Markus Pape

Do, 14.7.

21:03, SWR2 (UKW 88.8): Hörspiel: "Der Ohrenzeuge -- Vierzehn Charaktere von Elias Canetti" von Christian Jauslin

Fr, 15.7.

Uni Heidelberg: Ende der Rückmeldefrist zum Wintersemester

Staatsfeinde und Ehrenprofessoren, Internationalität und Beschaffungskriminalität

Wusstet IhR schon...

...dass es höchste Zeit wird, die Rückforderung für zu Unrecht verlangte Studiengebühren aus den Jahren 1997 bis 1999 zu stellen? Wie das Ministerium verlauten lässt, sind bis Februar 2005 erst 17.227.718 Euro zurückverlangt worden, was bedeutet, dass das Ministerium 19 Millionen Euro illegale Beute hortet und nun hofft, den Zaster mit der Verjährung der Rückzahlungsansprüche am 31.12.2006 komplett einzustreichen. Also: Nichts wie Rückfordern (und sagt euren Bekannten und Verwandten Bescheid). Einen Generator für die Rückforderungsbriefe findet ihr immer noch unter http://unimut.org/features/rueckform.html

...dass die "Bildungsgewerkschaft" GEW unsere Kinder gefährden will? Sie hat nämlich während ihres bundesweiten Gewerkschaftstags am 27.4. einstimmig gegen das Berufsverbot für den Heidelberger Nicht-Realschullehrer Michael Csaszkóczy votiert. Csaszkóczy aber war von führenden Autoritäten in Sachen moralischer Niedergang, allen voran Kultusministerin Annette Schavan, zur Abwehr möglicher "extremistische[r] Beeinflussung" aus den Schulen ferngehalten worden. Wir wissen ja spätestens seit Bismarcks Sozialistengesetzen auch alle um die bedrohliche Vaterlandslosigkeit der Gewerkschaften. Gut, dass wenigstens Schavan -- ganz zukunftsorientiert -- das nicht vergessen hat.

...dass der Rankingwahnsinn offenbar gar keine Grenzen mehr kennt? Ausgerechnet das Bildungs-Fachblatt Capital und der Überflieger-Softwarekonzern Microsoft haben sich nicht entblödet, 3480 Gymnasien in der BRD zu ranken (na ja, eigentlich nur 575 davon, ach, genau genommen von denen wieder nur 100, aber bei Rankings kommts auf solche Details wirklich nicht mehr an). Bundesweiter Sieger war das Gymnasium in Achern (nahe Offenburg), weil sich dort nur sieben SchülerInnen einen Computer teilen und in jedem Klassenzimmer ein DVD-Player und ein Beamer steht. Excuse us while we puke.

...dass den Plänen für allerlei Lehrtausch zwischen den Unis Heidelberg und Mannheim nicht nur durch die problematischen Beziehungen der Rektoren Unbill droht? Mannheim (bzw. der dortige Senat) möchte nämlich ab WS 06/07 seine Semesterzeiten um sechs Wochen nach vorne verschieben, so dass das Wintersemester grob vom 1.9. bis Weihnachten dauern würde. Als Grund verkündet Mannheim, dieser Schritt erhöhe die internationale Attraktivität der dortigen Studiengänge. Auf der anderen Seite würde so etwas natürlich die von Hommelhoff versprochene Bereitstellung diverser Nebenfächer durch Mannheim zumindest ausgesprochen beeinträchtigen...

Walter I. Schönlein