Treuhandkonto von 400 Studis beschlossen
Heute fand zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder eine Vollversammlung der Studierenden der Uni Heidelberg statt, und dafür, dass die Studis so entwöhnt waren, war die Anwesenheit von geschätzt 400 Studis gar nicht schlecht. Es ging aber auch um ein wesentliches Thema: Den Boykott der neuen Studiengebühren durch ein Treuhandkonto -- Näheres dazu in UNiMUT 187.
Die wichtigste Entscheidung der VV war das Quorum zum Treuhandkonto -- oder besser die Quoren, denn als Ergebnis der Diskussion stand schließlich fest, dass entweder 4000 Studierende in Heidelberg auf das Treuhandkonto einzahlen müssen, um in den Boykott zu gehen, wenn gleichzeitig 22000 Studierende im ganzen Land boykottieren, oder aber 6500 in Heidelberg allein. Ein, wie wir zugeben, mutiger Beschluss, denn beim letzten Treuhandkonto kamen bei deutlich mehr und deutlich politisierteren Studierenden auch gerade mal 4000 EinzahlerInnen zusammen. Alles Weitere auf der Webseite des Treuhandkonto.
Nun, vielleicht klappt es ja dieses Mal doch, das Quorum zu überspringen. Ein anonym bleiben wollender Alt-Redakteur des UNiMUT, hat, quasi als kleinen Ansporn, 100 Euro für diejenige Fachschaft ausgelobt, die am Schluss die höchste EinzahlerInnenquote zu bieten hat. Zur Orientierung: Unter den großen Fächern war letztes Mal das IÜD führend, knapp gefolgt von Geographie und Physik, die alle knapp an die 30% herankamen. Es folgten in einigem Abstand Ethnologie, Geologie, Slavistik, Psychologie, Politische Wissenschaft und Anglistik. Das Mittelfeld soll hier nicht so interessieren, am unteren Rand der damaligen Statistik befanden sich -- vielleicht nicht so überraschend -- Medizin, Jura, VWL, Zahnmedizin sowie Deutsch als Fremdsprache (das allerdings durch den hohen Anteil abschiebungsgefährdeter AusländerInnen auch einen deutlichen Konkurrenznachteil hatte).
Wie wirds diesmal ausgehen? Und vor lauter Konkurrenz nicht vergessen: Wichtig ist, dass wir das Quorum erreichen...
Nachtrag (30.6.2003): In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass auch unsere Nachbaruni in Mannheim eine VV hatte, und dort wars die erste seit 1997. Der dortige "AStA" konnte sogar den Justitiar der Uni zur Teilnahme bewegen, und so wurde auch dort ein Treuhandkonto beschlossen.
Dieser Artikel wurde zitiert am: 03.01.2004